Andreas Beier Fotografie


Premium (Basic), Metropole Ruhr

Nachtzeichen - das Finale der Schachtzeichen

Schachtzeichen war ein Leitprojekt der RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas im Themenfeld „Mythos Ruhr begreifen“.
Es ging um die Visualisierung von Standorten der (meist) ehemaligen Kohleschächte im Ruhrgebiet.

Vom 22. Mai bis zum 30. Mai 2010 stiegen an 311 Standorten im gesamten Ruhrgebiet verteilt gelbe Heliumballone auf 80 Meter Höhe, um damit die wenigen noch aktiven und die vielen ehemaligen Bergbauschächte und Zechen symbolisch zu markieren. Die meisten Standorte werden heute anderweitig genutzt, sind Brachflächen, Industriegelände, Einkaufszentren oder Wohnsiedlungen und nicht mehr durch Fördertürme direkt ersichtlich. Die Standorte wurden aus den über 3.300 früheren Schächten nach Zeitraum (ab 1910) ausgewählt. Am 24. Mai 2010, zwei Tage nach Start der Aktion, wurden die Schachtzeichen vorläufig wegen starken Windes unterbrochen. Alle Ballons mussten auf den Boden herunter geholt werden. Grund dafür war, dass sich einer der Heliumballons losgerissen hatte und weggeflogen war. Außerdem waren einige weitere durch die heftigen Winde beschädigt worden. Das Projekt wurde jedoch am gleichen Tag für die Nachtbeleuchtung wieder gestartet, allerdings durften die Ballons nur noch auf eine Höhe von 30 Metern steigen. Bei den Finalen Nachtzeichen am 28.Mai spielte das Wetter aber mit und die 80 Höhenmeter wurden erreicht. Der Ballon hatte einen Durchmesser von 3,80 Metern, direkt daran hing ein 18 Meter langes gelbes Fähnchen.
Wenn 2oI8 die letzte deutsche Zeche ihre Schächte schließt, wird die Importabhängigkeit auf 100 Prozent zunehmen.
Dass sich der Kohlepreis so dramatisch in so kurzer Zeit nach oben entwickelt, will dann wieder keiner vorhergesehen haben.

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