Lubeca


Premium (Pro), Buchholz i.d.N.

Nationalheiligtum

Die Geschichte Kretas wird von Eroberungen und Fremdherrschaft geprägt; die eigentlich griechische Insel wurde nacheinander von den Byzantinern, den Sarazenen, den Venezianern und schließlich dem Osmanischen Reich erobert, und Befreiungsversuche der Bevölkerung waren -wenn überhaupt- nur kurzfristig von Erfolg gekrönt. Im Jahr 1866 gipfelte der Kampf der Kreter gegen die türkischen Besatzer in der Schlacht um das Kloster Moní Arkádi, deren Ende noch heute als Heldentat angesehen wird.

Rund 1.000 Kreter hatten sich in dem Kloster vor heranrückenden türkischen Truppen verbarrikadiert und versuchten sich der Belagerung zu erwehren. Als nach zwei Tagen absehbar war, dass der Kampf verlorengehen würde, wurden Frauen und Kinder im Pulvermagazin versammelt und dieses dann in die Luft gesprengt. Dabei starben fast 900 Menschen; die übrig gebliebenen Krieger wurden im anschließenden Kampf Mann für Mann niedergemetzelt. Das Massaker war letztlich ein Fanal für ganz Griechenland, denn es kam zu weiteren Kämpfen und schließlich zum Türkisch-Griechischen Krieg, der 1897 zwar mit der Niederlage Griechenlands endete, den Kretern aber durch einen Friedensvertrag die Unabhängigkeit schenkte. 1913 dann schloss Kreta sich Griechenland an.

Noch heute gilt das festungsartige Kloster Moní Arkádi mit seiner zweischiffigen Kirche als Nationalheiligtum, in dem an die Opfer des Kampfes erinnert wird. Auch wenn in der Ruine der Pulverkammer durchaus beklemmende Gefühle aufkommen, ist das Kloster dennoch kein düsterer Ort, denn im Hof wachsen unzählige Blumen und die Mönche, die heute noch dort wohnen, begrüßen jeden Besucher, dem sie begegnen, mit einem freundlichen Lächeln.
(Quellen: Wikipedia; Besucherinformation des Klosters; Marco Polo Reiseführer)

Kreta im September 2020

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