6 366 26

Michael Wolta


Premium (World), Magdeburg

Rehe

Urlaub. Die Sonne war untergegangen. Acht Stunden Ansitz waren vorüber. Tageshöchsttemperatur 3 Grad, Windstärke 9. Ihr wißt, wovon ich spreche. Wenigstens hat es nicht geregnet, im Gegensatz zum Vortag. Rot- und Damwild hatten sich auf dem abgeernteten Maisfeld vor mir aber wieder nicht blicken lassen. Ich hatte die Nase voll und die Speicherkarte leer. Auf dem Heimweg pirschte ich mich am Waldrand entlang, wo ich zwei Rehe hatte äsen sehen. Ich bin wirklich auf eine gute Entfernung heran gekommen und hatte gerade das Stativ abgesetzt, als das Kitz meine Bewegungen wahrnahm und zur Ricke sprang. Diese reckte zwar den Hals und spitzte die Lauscher, konnte mich in der Dämmerung aber wohl nicht wahrnehmen. Der scharfe Wind stand immer noch günstig für mich. Das Auslösegeräusch der Kamera hat die beiden dann abspringen lassen. Beim Ansehen der Fotos war ich überrascht über das Bild. Während mein Auge nur Umrisse der Tiere erkannt hatte, fing der Sensor sogar noch Farben und Strukturen ein. Für diese Lichtverhältnisse bemerkenswert, finde ich. Mehr Tiefenschärfe ging aber bei offener Blende leider nicht. Ein Foto in zwei Tagen, da kann man zufrieden sein. Ich hatte schon schlechtere Urlaubstage.
Nikon D300, Nikkor 600 mm/4, Blende 4, 1/125 s, ISO 1250, 14.10.2009, 17.59 Uhr MESZ

Commentaire 26