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Manfred Mairinger


Premium (World), Ansfelden

Schloss Weitra

Das Schloss Weitra befindet sich in Weitra im niederösterreichischen Waldviertel.
Ursprüngliche Burganlage
Die Burg wurde wie die Stadt Weitra zwischen 1201 und 1208 durch Hadmar II. von Kuenring gegründet. Heinrich IV. von Kuenring-Weitra, seit 1274 Marschall von Österreich, der sich gegen Rudolf I. erhob, floh nach Weitra.
Nach der Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen wurde Weitra durch Stephan von Maissau belagert, wobei die Kuenringer die Herrschaft Weitra verloren. Sie wurde von Rudolf I. eingezogen, dessen Söhne sie kurz wieder an Leuthold von Kuenring verliehen. Die Burg wurde häufig in Kriegen belagert wie durch die Hussiten 1426 und 1431 oder die Ungarn 1486. Im Jahr 1508 wurde die Herrschaft an Laslav von Prag, Freiherr zu Windhag verpfändet. 1582 schenkte Rudolf II. Burg und Stadt Weitra seinem Kämmerer Wolf Rumpf Freiherr von Wullroß. Wolf Rumpfs Witwe Maria, geborene Gräfin Arco, heiratete den Grafen Friedrich von Fürstenberg-Heiligenberg († 1617), dem sie die inzwischen zum Renaissanceschloss umgebaute frühere Burg und die Stadt Weitra vererbte.
Heutiges Schloss
Seit dem Jahr 1606 befand sich Weitra somit im Besitz der Grafen von Fürstenberg. Der Bau des heute erhaltenen Renaissanceschlosses erfolgte direkt über der ursprünglichen Burganlage gegen Ende des 16. Jahrhunderts nach Plänen aus dem Jahr 1588 von Pietro Ferrabosco. Durch schwedische Truppen wurde die Burg 1645 erfolglos belagert. Nach mehreren Bränden wurden barocke und Rokokoelemente hinzugefügt. Als die Linie Fürstenberg-Heiligenberg 1716 ausstarb, fiel Schloss Weitra schließlich 1744 an Landgraf Ludwig, den jüngeren Bruder des Fürsten Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg-Stühlingen. Landgraf Ludwig († 1759) begründete die Linie der Landgrafen von Fürstenberg-Weitra, welche nach seinem Tod in die beiden Linien Weitra und Taikowitz zerfiel. Aus der Linie in Weitra ging der Kardinal Friedrich Egon von Fürstenberg († 1892) hervor. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs hatte das Schlossensemble unter Zerstörungen durch devastierende sowjetische Besatzungstruppen schwer zu leiden. Angesichts der nahen Lage am Eisernen Vorhang und der Strukturschwäche des Umlands verfiel es. Anlässlich der Niederösterreichischen Landesausstellung 1994 wurde das Schloss von Johannes Prinz zu Fürstenberg renoviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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