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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Seemannsgrab

Wenn bei nahem Anflug die Schreckreaktion doch etwas zu spät da war (und das Gegenüber nicht nur eine Kamera entgegenhielt), dann ist dies oft das Ergebnis.

Das ist eine (höchstwahrscheinlich) geschossene junge Heringsmöwe, wie sie hier oftmals in den nahegelegenen Gräben "entsorgt" werden.
Aber etwas anders als bei den auf See gebliebenen unserer Gewichtsklasse (und Oberfläche) gehen die Gefiederten dort nicht unter (oder je nach Witterung erst nach ca. 3-4 Wochen).

Früher wurden solche "Schädlingsabschüsse" auch häufiger auf dem Acker liegen gelassen, wo dann Fuchs und Bussard und manch andere noch eine Mahlzeit daran hatten.
Unter der touristischen Dauerbeobachtung "der Natur" haben sich diese geweidwerkten Objekte aber mehr und mehr in das wenig einsehbare Grabennetz "verlagert".

Commentaire 10

  • Jo Kurz 27/01/2008 16:56

    in unseren regionen scheint es keinen 'interessenskonflikt' mit möwen zu geben, zumindest hätte ich davon noch nie gehört. die paar silber- und lachmöwen hier sind ja auch wirklich nicht der rede wert...
    ich bin aber ganz allgemein strikt gegen eine regulierung natürlicher fressfeinde als artenschutzmassnahme, ganz gleich aus welcher ecke sie kommt. dadurch wurde nachweislich noch keine art gerettet, sondern lediglich das aussterben verzögert!
    ein ziemlich trauriges kapitel, das alles...
    gruss jo
  • Aurora G. 26/01/2008 20:39

    trist. lg., a.
  • Dagmar Clausen 26/01/2008 11:09

    Hmmmmm. LG Dagmar
  • Hans Link 26/01/2008 6:25

    @Wulf: Die Krähen sind ja ein bekannter casus belli, aber wer weiß schon Möwenschießen?
    Ich als Städter habe das erst mitbekommen, als ich mal zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, damals vor vielen Jahren in Oberhausen am Rhein-Herne-Kanal, der an einen großen städtischen park angrenzt. Sa oder So früh, ich weiß es nicht mehr so genau, hatten sich da wohl auf 1-2 km alle 100m ein Jäger aufgestellt und schossen auf die Möwen, die längs des Kanals geflogen kamen, vermutlich auf dem morgendlichen Flug vom Schlafplatz zur nächsten Müllkippe. Sie haben auf jede davon geschossen, einige fielen in den Kanal, andere zeigten nur eine gewisse Flugunruhe wie ein Flugzeug in Turbulenzen und flogen weiter.
    Eine Möglichkeit, die Möwen anschließend zu bergen, gab es nicht, da die Kanalufer dort mit hohen stählernen Spundwänden befestigt waren, so dass ein Hund nicht wieder herausgekommen wäre.
    Ich habe mich dann natürlich gefragt, was man sich angesichts dessen hierzulande eigentlich über den damals viel angeprangerten südländische Singvogelfang und -verzehr so erhaben dünkte.
    LG Hans
  • Wulf von Graefe 26/01/2008 3:51

    danke euch für die Kommentare!
    Und "schön", dass euch auch ein bisschen "ungemütlich" dabei ist. Aber es sei doch daran erinnert, dass auch das Möwen totschießen eine breite "ideologische Unterstützung" unter nicht jagenden Naturfreunden hat, wo ein nicht unerheblicher Anteil sie für nicht minder große Bösewichter hält wie die Rabenvögel.
    Ich habe auch noch keine besonderen Einwände (anders als bei den Rabenvögeln)aus "Vogelschutzkreisen" dagegen gehört, dass Jahr für Jahr Abertausende davon geschossen werden, zu denen es in der Statistik nicht einmal glaubhafte artliche Differenzierung gibt (soweit es denn überhaupt im Einzelfall eine "Möwe" war).
    lg Wulf
  • Annette Ralla 26/01/2008 0:08

    Da möchte ich mich meinen Vorschreibern uneingeschränkt anschließen. Ich finde es unangemessen und sicherlich auch nicht nötig!
    LG Annette
  • Hans Link 25/01/2008 23:30

    Was soll ich sagen? Schädling Heringsmöwe. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.
    LG Hans
  • B. Walker 25/01/2008 22:56

    Zum Thema "Schädlingsabschüsse" fällt mir spontan die letzte Meldung im lokalen Fernsehen in Venice ein, bevor wir letztes Wochenende abflogen. Dort hatte jemand einen Weißkopfseeadler abgeschossen und damit gleich drei getötet, weil zwei Eier im Nest nun verweist waren. Landkreis und Staat haben zwar sofort eine sehr hohe Belohnung für die Nennung des Täters ausgesetzt, was wohl auch sicher zu dessen Ergreifung führen wird, aber ob das als Abschreckung für die Zukunft hilft, ist für mich fraglich.
    LG Bernhard
  • Fabienne Muriset 25/01/2008 22:36

    Bedenklich... :-(
  • Jo Kurz 25/01/2008 22:35

    das wort 'schädlingsabschuss' allein verursacht bei mir magenkrämpfe....