Lübeckerin


Premium (Basic), Lübeck

Silberdistel...

...selbst gefunden, anschließend als Kaltnadelradierung gedruckt.
Bei der Kaltnadelradierung wird die Zeichnung unter Kraftaufwand mit einer in Holz gefassten Stahlnadel oder einer aus massivem Stahl bestehenden, etwas schwereren Radiernadel direkt in die Druckplatte (Kaltverformung des Metalls) eingeritzt. Dabei bewirkt ein stärkerer Druck der Nadel auch eine stärkere Linie. Das Eigengewicht der massiven Radiernadel erleichtert dabei etwas die Zeichenarbeit, die wegen des Metallwiderstandes mit Kraftaufwand verbunden ist. Zu beiden Seiten der Rillen stellt sich das verdrängte Material auf und bildet einen scharfen Grat (der beim Kupferstich als Span entfernt wird). Alle Flächen bestehen aus einer Konzentration von vielen Linien. Es folgt keine Ätzung. Auf die Platte wird anschließend wie bei der Radierung vollflächig Druckfarbe aufgetragen und anschließend wieder blankgewischt. Dabei bleibt im feinen Grat neben der eigentlichen Linie zusätzlich zur Rille Farbe haften. Auf dem Abzug zeigt sich dann der Strich als erhöhte Farbablagerung, der Grat als feiner Einschnitt, der zuweilen sogar weiß bleibt und eine sich dem Grat anschließende samttonige Verschattung, die die Farbe wiedergibt, die beim Wischen an den Außenseiten des Grates haftengeblieben ist. Die dadurch entstehende malerische Wirkung ist das Erkennungsmerkmal gegenüber dem geätzten Strich der Radierung.

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