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St. Goarer Doppelzoll

Auf der Burg Rheinfels bietet sich nach Süden ein weiter Blick über den Hafen und die Stadt von St. Goar hinweg, den Rhein mit Fährbetrieb, rechtsrheinisch nach St. Goarshausen und Burg Katz.

Im 14. Jh. erfolgte ein großangelegter Ausbau der Kernburg von Burg Rheinfels, im Zuge dessen der runde Bergfried einen Aufsatz erhielt (Gesamthöhe: 54 m). Das war der höchste bekannte Bergfried einer deutschen Burg, und man konnte bei klarer Sicht weit in Hunsrück und Taunus hineinschauen. Mit seiner Hilfe war es dem Graf Diether V. von Katzenelnbogen möglich, Zoll von den rheinaufwärts fahrenden Schiffern zu kassieren. Die Schiffe wurden mit Seilen oder Ketten angehalten, die Waren kontrolliert, erfasst und tarifiert, dann waren die entsprechenden Abgaben zu zahlen. Ein äußerst einträgliches Geschäft, das den Katzenelnbogenern viele tausend Goldgulden im Jahr einbrachte und sie bis zum Aussterben 1479 zu einem der reichsten Adelshäuser in Deutschland werden ließ.

Auf der gegenüberliegenden Rheinseite ließ der Graf um 1370 Burg Katz errichten. Dadurch wurde es möglich, auch von den rheinabwärts fahrenden Schiffen Zoll zu verlangen – den St. Goarer Doppelzoll nannten das die wenig erfreuten Zeitgenossen.

~ Serienende ~

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