Der NiederRainer


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Torhaus Graefenthal mit Eiszapfen am Scheunendach

Geschichte Kloster Graefenthal:
Der Name Graefenthal, hervorgegangen aus dem lateinischen Begriff „vallis comitis“ (Tal des Grafen), geht auf den Willen des Stifters zurück. Das „e“ im Namen ist hierbei ein am Niederrhein üblicher Dehnungsvokal. Am Platz des Klosters stand die zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon verfallene Burg Rott des Ritters Stefan von Pleeze.

Das Kloster Graefenthal wurde 1248 von Graf Otto II. von Geldern auf Zureden seiner ersten Frau Magarete von Kleve († 10. September 1251) als Jungfrauenkonvent des Zisterzienserordens gegründet. Die Klosterkirche, in deren Chor dann Margarete von Kleve bereits 1251 beigesetzt wurde, wurde als erstes erbaut. Bis zum Jahre 1258 folgten die übrigen Klostergebäude. Durch die Förderung der Herrscher der Herzogtümer Geldern und Kleve blühte das Kloster schnell auf. Dadurch, dass seine Klosterfrauen oft unverheiratete Adelige waren, diente die Abtei als eine Art Versorgungsstelle für unverheiratete Frauen des Adels. Um 1280 lebten dort bereits 50 Laienschwestern und Ordensfrauen. Die ersten Nonnen kamen aus der Münsterabtei in Roermond und bezogen 1250 die neue Niederlassung. Der Abt des Klosters Kamp wurde deren Visitator.

Neben einer Vielzahl von Stiftungen und Vermächtnissen, durch welche das Kloster Höfe, Mühlen, Acker-, Weide- und Heideland sowie Holzungen, Fischereien, Renten und Zehnte erhielt, besaß es von 1280 bis 1320 auch das Patronatsrecht in den Kirchen von Kessel, Asperden, Hommersum und Hassum. Dadurch hatte die Abtei großen Einfluss auf die Siedlungsentwicklung in ihrem Gebiet. Die meisten Besitzungen des Klosters lagen in Asperden, Bimmen an der Hervorst, Boeckelt, Gaesdonck, Hassum, Viller und Kessel. Aber auch Teile der rechten Maas- und der linken Rheinebene bei Nijmegen waren sein Eigentum. Die Städte Kleve und Goch gewährten Graefenthal darüber hinaus Wegegeld- und Steuerbefreiung.

Die von Otto II. von Geldern dem Kloster zugedachte Bestimmung, Grabstätte des geldrische Herrscherhauses zu werden, erfüllte es bis zum Jahr 1376, als Äbtissin Isabella von Geldern starb und mit Herzog Rainald III. die geldrisch-wassenbergische Linie ausgestorben war.

Durch die Kriegswirren des Kölnisch-Burgundischen Krieges 1474 und zahlreiche Brände hatte die Bausubstanz der Klostergebäude schwer gelitten, sodass Teile der Anlage komplett wieder aufgebaut werden mussten.

Nach über 550 Jahren wurde das Kloster 1802 von den Franzosen zwangsweise säkularisiert. Graefenthal war mit 6300 Morgen Land und 36 Bauernhöfen zu diesem Zeitpunkt sogar noch reicher als das Stift in Xanten. Das kostbare Archiv des Klosters wird heute in der Klosterbibliothek des Collegium Augustinianum Gaesdonck aufbewahrt. 1804 wurde der Landrat und ehemalige Diplomat Michael Franz Severin Sinsteden (1756–1849), Vater von Wilhelm Josef Sinsteden, neuer Besitzer.

Nachdem der Niederländer IJsbrand Rovers das Gut gekauft hatte, machte er die Anlage zeitweise wieder der Öffentlichkeit zugänglich, indem dort ein Hotel und eine Gastronomie angesiedelt wurde. Außerdem wurde das ehemalige Kloster als Bildungsstätte und Kulturveranstaltungsort genutzt. Nach der Insolvenz des örtlichen Gastronomen, wurden die Tore des Klosters jedoch wieder für die Öffentlichkeit geschlossen.[3] Rovers verkaufte das Kloster im Jahr 2017 an die ADG Management Group,[4] die es als Eventlocation vermarktet. Außerdem gibt es Pläne, dort ein Museum zur Geschichte des Gelderlandes einzurichten.[5]
(Wikipedia)

Foto zeigt das Torhaus von 1771 in der Wintersonne Februar 2021...

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