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~ Überlebenskünstler ~ °2°

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Gunther Hasler


Premium (Pro), Augsburg-Land

~ Überlebenskünstler ~ °2°

Ich denke es ist der Helle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling
(Glaucopsyche (Maculinea) teleius) und auch er gehört zu den wohl erstaunlichsten Faltern, ja zu den bemerkenswertesten Insekten Europas überhaupt (dies gilt auch für die anderen Ameisenbläulingsarten).

Der Falter lebt fast nur im eng begrenzten Umfeld des Großen Wiesenknopfes (Sanguisorba officinalis), er ernährt sich von seinem Nektar, schläft, balzt und paart sich auf ihm und das Weibchen legt schließlich ihre Eier darauf ab, wenn er kurz vor dem Aufblühen steht. Nach circa acht Tagen schlüpfen die Raupen, bohren sich in eine Blüte und ernähren sich von ihr. Nach zwei bis drei Wochen haben sie ihre Gestalt verändert, die gelblich weißen Raupen werden durch das Fressen der Wiesenknopfblüte rot und sie bekommen ein asselähnliches Aussehen. Nun kriecht die Raupe aus der Blüte und läßt sich auf den Boden fallen. Unter Pflanzen versteckt wartet sie jetzt auf einen ihrer Todfeinde, die Rotgelbe Knotenameise (Myrmica rubra). Da die Raupe über spezielle Duftdrüsen, mit denen sie vermutlich den Duft der Ameisenbrut imitiert, und über Honigdrüsen verfügt, wird sie von den Ameisen nicht angegriffen, sondern mit den Fühlern betrillert und ins Nest geschleppt. Um die Täuschung perfekt zu machen, krümmt sich die Raupe und bläht ihre vorderen Körper auf, so daß sie einer Ameisenlarve ähnelt. In den unterirdischen Brutkammern frißt die Raupe einen Teil der Brut der Ameisen und wird auch noch von den Ameisen versorgt. Der Ameisenbau, in dem sie 10 Monate bleibt, bietet der Raupe neben Nahrung auch Schutz und einen warmen Ort zum Überwintern. Im Juni des folgenden Jahres verpuppt sich die mittlerweile recht dicke und große Raupe. Rund 25 Tage dauert das Puppenstadium, danach müssen die geschlüpften Falter so schnell wie möglich den Ameisenbau verlassen, da sie ihre Gastgeber nun nicht mehr täuschen können. Als Schutz gegen die Attacken der Ameisen, ist der ganze Körper der Falter mit wolligen Schuppen bedeckt, die in den Kiefern der Angreifer zurückbleiben, wenn sie zubeißen. Erst an der Erdoberfläche pumpen die Falter Luft und Flüssigkeit in ihre Flügel, die sich dann strecken und aushärten.

Diese doppelte Abhängigkeit der Schmetterlinge von Ameisen und Pflanzen führt dazu, daß die Ameisenbläulinge auf den Roten Listen bedrohter Tierarten stehen.

Zum Nachlesen:
[http://www.nabu-bw.de/m05/m05_03/03721.html]

1/60s ~ f/8 ~ 180mm ~ ISO200 ~ Stativ ~ KFA ~ SVA ~ Raw ~ minimal beschnitten

~ Überlebenskünstler ~
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Gunther Hasler


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Danke an alle die mitgemacht haben im voting und natürlich besonders herzlichen Dank an alle, denen dieses Foto ein pro wert war! :))

~ Er&Sie ~
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Gunther Hasler

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