KLEMENS H.


Premium (Pro), aus der Stadt zwischen Solling und Weser

UNGLAUBLICH - wie von CÉZANNE gemalt... (mit Bildanalyse)

Dies ist die Ufer-Spiegelung auf der Wasseroberfläche eines ehemaligen Kiesteiches.

Das auf dem Kopf stehende Spiegelbild wurde von mir vertikal gedreht,
also nochmal gespiegelt, so dass das Ufer - unserm Sehen entsprechend -
"richtig herum" erscheint.

So wird noch mehr deutlich,
dass die leichten Wellenbewegungen auf dem Wasser
feine waagerechte und senkrechte Strichstrukturen erzeugen...

Sie erinnern mich spontan an Paul Cézannes Malweise,
bei der er die impressionistisch wahrgenommenen Lichtfarben der Landschaft
in einem mühsamen Übertragungs-Prozess Pinselstrich neben Pinselstrich "wie gewebt"
im gesamten Bild "aufrastert"...

Natürlich malt die Natur nicht,
aber sie schafft immer wieder neue Spielarten der Erscheinungen,
die unsere Fantasie anregen und die uns erinnern und deuten lassen...

Jetzt sind wir es als Betrachter, die die abgebildete Erscheinung der Natur
in uns zu einem Bild formen...
*
(Titel mit GROSSBUCHSTABEN, da vertikal gespiegelt
und deswegen kein reines Dokument mehr...)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
- siehe auch weitere Spiegelungen, über Kopf wie in der Natur
oder richtig herum wie in einem Bild...: ;-))

KEIN WILLIAM TURNER - watt Verkehrtes...
KEIN WILLIAM TURNER - watt Verkehrtes...
KLEMENS H.
Die Natur malt nicht...
Die Natur malt nicht...
KLEMENS H.
Expressive Abstraktion... - oder: Grün gewinnt !
Expressive Abstraktion... - oder: Grün gewinnt !
KLEMENS H.
Abstraktion in Grün und Gelb... - oder: Zeitenwende...
Abstraktion in Grün und Gelb... - oder: Zeitenwende...
KLEMENS H.




Commentaire 38

  • Pik Sibbe 01/02/2022 22:36

    Deine Spiegelungen erinnern mich immer mehr an impressionistische Kunst. Sehr schön anzusehen. Weiter so, gern wieder!
  • Simbelmyne 30/01/2022 9:55

    ich mag sowas, v.a. meist als belichtungsreihe evtl auch mit sehr langen belichtungszeiten, die ergebnisse sind immer anders und wunderbar unvorhersehbar und manchmal ist so ein goldkorn dabei.
    Das bild kann man umdrehen, muss man aber nicht, es ist egal wie rum, als wasserspiegelung erkennbar.
    Die unschärfe an manchen stellen stört mich hier nicht, das ganze bild hat interessante texturen, teils unscharf-wolkig, teil waagerecht, teils senkrecht, wodurch dieser impressionisten-effekt entsteht.
    Den roten hingucker würde ich mir etwas weniger randnah wünschen, andererseits ginge, wolltest du im format bleiben, dadurch das schöne blau verloren, dennoch würden mich ein paar schnittvarianten interessieren, evtl in anderen formaten, von der ursprungsdatei ausgehend, oder ist dieses unbeschnitten?

    Hier lange belichtet und nicht gedreht:
    campanile #2
    campanile #2
    Simbelmyne
  • Sandra Hornstein 19/01/2022 22:28

    Wirklich ein Kunstwerk, lieber Klemens. Diese flirrende Farbenpracht- einmalig.
    Liebe Grüße, Sandra
  • Bela H. 04/11/2021 22:39

    Tatsächlich ist der Vergleich zu Cézanne einleuchtend.
    Die Spiegelung lässt das bunte Herbstlaub wie ein impressionistisches Gemälde wirken. Es lädt zum Träumen, Nachdenken und Verweilen ein.
    Solche abstrahierten Spiegel-Bilder ziehen mich auch immer wieder aufs Neue an. In diesem Satz liegt auch schon die Ursache begründet. Denn durch die Bewegungen des Wassers - bzw. auch (wie hier) der sich spiegelnden Gegenstände - verändert sich das Gesamtbild fortlaufend. Ausschnitte und Nahaufnahmen sind besonders interessant, wie Du mit deinen verlinkten Beispielen zeigst. LG Bela
    • KLEMENS H. 05/11/2021 16:18

      Zu bedenken ist beim Scharfstellen im Nahbereich,
      dass das Spiegelbild ja nicht auf der Wasseroberfläche liegt
      sondern jenseits der Spiegelfläche.

      Es sollte darum für große Schärfentiefe
      eine möglichst geschlossene Blende eingestellt werden (z.B. Blende 11)

      Besonders wird es zum Problem, wenn Laub auf der Wasseroberfläche liegt,
      dann muss sorgfältig fokussiert bzw. manuell (vor-) eingestellt werden...

      Beispiel mit großer Schärfentiefe (Blende 18 !):
      UND JETZT RICHTIG HERUM ? - Hommage à Henri Rousseau...
      UND JETZT RICHTIG HERUM ? - Hommage à Henri Rousseau...
      KLEMENS H.

      Im folgenden Bild habe ich die Blende 8 eingestellt,
      damit eine genügend kurze Belichtungszeit (1/160 sec)
      gleichzeitig zuviele Bewegungs-Unschärfen verhindert...

      Beispiel mit kurzer Belichtungszeit:
      Die Natur malt nicht...
      Die Natur malt nicht...
      KLEMENS H.

      LG Klemens
  • Bri Werner 01/11/2021 6:10

    Ist das Foto aus diesem Jahr? In diesem Jahr habe ich besonders schöne Herbstfärbung gesehen, aber immer nur im Vorbeifahren - eine Impression sozusagen. So wie du auch den Vergleich zu Cezanne ziehst, was es vollkommen trifft, finde ich. Wunderschön ist das flirrende Licht in den Blättern, die Gelb- und Rosttöne machen es interessant und natürlich die spiegelung. LG Bri
    • KLEMENS H. 01/11/2021 10:21

      Dieses Foto hätte von diesem Jahr sein können,
      denn die Laubfärbung hat es so oder ähnlich gegeben,
      aber tatsächlich ist es ein Foto aus einem früheren Jahr.

      Das spielt für mich aber keine Rolle, Bri, denn meine Fotos sind Bildgestaltungen,
      sie sollen bleibenden Wert haben.

      Auch wenn ich in ihnen oft das Natur-Erlebnis vermitteln möchte,
      sind sie keine Tagebuch-Dokumente eines Meteorologen oder Journalisten.

      Wenn in einem Jahr außergewöhnlich gute Motive aufkommen,
      so fülle ich damit mein reiches Archiv, von dem ich dann später profitiere... :-))
      LG Klemens
  • Gisela Schwede 31/10/2021 16:40

    In dieser Spiegelung wirkt das Bild verfremdet, eben wie aus der Malerei. Es regt die Fantasie an und besticht durch die Herbstfarben. Auf den ersten Blick wirkt das Bild wie ein Wirrwarr, aber schon bald hält sich der Blick an der roten Spiegelung fest, und die simplen Anfängerregeln sind erfüllt, was ich nicht schlecht finde.
    LG Gisela
    • KLEMENS H. 31/10/2021 16:52

      Danke, Gisela, für deine verständige Beschäftigung mit meinem Bild.
      *
      Ich habe ja prinzipiell nichts gegen Regeln,
      irgendwelche wende ich ja immer an... ;-))
      ...weil ich sie selber finde und erfinde...   ;-))

      ...aber man sollte mehr als nur eine oder zwei kennen
      und darf nicht meinen, diese seien "Gesetze", die man zu befolgen hätte.

      Anders ausgedrückt:
      ...dass es sehr wohl (begründete) Ausnahmen von der Regel geben darf
      und auch geben sollte...

      Hat man erst einmal ein Gefühl entwickelt, in Erfahrung gebracht,
      wie kompositionelle Balancen hergestellt werden können,
      ist man frei von einengenden Regeln...
      So war das gemeint...
      LG Klemens
  • AnniNam 31/10/2021 10:30

    Eine sehr interessante Spiegelung und wie Du an meinen Fotos gesehen hast, bin ich ein Fan von solchen Wasserspiegelungen, die durch die Wasserbewegung leichte verschwimmen. Hier muss ich sagen, fehlt mir persönlich irgendein Schärfepunkt an dem das Auge sich festmachen kann. Aber wie immer, alles Geschmacksache :-)
    LG Anneliese
    • AnniNam 01/11/2021 19:28

      Danke Klemens für Deine ausführliche Antwort ! Es geht mir überhaupt nicht um Regeln, es ist nur mein persönliches "Augen"-Empfinden beim Betrachten von Bildern. Und diese sind eben von Mensch zu Mensch unterschiedlich :-) LG Anni
    • KLEMENS H. 01/11/2021 20:30

      Es geht mir ja eben nicht darum, ob Regeln angewendet werden,
      deswegen zeige ich ja auf, wo der Blick festgehalten wird
      und wie er im Bild geführt wird.

      Das ist eine Wirkungs-Tatsache, kein "Geschmack"...
      ...es geht also darum, ob man "wissend", erkennend sieht
      und so verstehend sieht...

      ..und das kann man lernen...
      LG Klemens
    • AnniNam 02/11/2021 10:27

      Jeder sieht aber anders, das ist auch eine Tatsache und das hat nichts mit lernen zu tun. LG Anni
    • KLEMENS H. 02/11/2021 23:01

      Ich glaube, wir meinen nicht dasselbe...

      ...wenn Du sagst, "Jeder sieht aber anders...",
      so kann das nur auf die Wahrnehmung in Einzel-Situationen bezogen richtig sein,
      auf das "WAS" -
      weil Jeder - Interesse geleitet - sich auf etwas Anderes konzentriert
      und für ihn Unwichtiges ausschaltet...

      Ich rede aber von einer Bildgestaltung wie hier,
      wo nicht etwas Situatives erfasst werden kann und soll
      sondern die Formen- und Farbwirkungen in der Bildfläche...  -
      also das "WIE"...

      Solche gewollte Gestaltungen zu erkennen kann man lernen...
      (s. die Wissenschaften, die sich mit Bildgestaltung und Wahrnehmung befassen -
      wie z.B. Grafik-Design, Kunst, Kunstpädagogik, Werbung, Gestalt-Psychologie usw.)
      *
      Letztlich beweist Du das selbst in vielen deiner schönen Gestaltungen,
      die über das Erlebte hinaus eben Bilder sind -
      ...und nicht nur Fotos...

      Nicht Jede(r) erkennt diese Ordnungswirkungen,
      kann aber lernen sie zu erkennen...
      LG Klemens
  • Constantin H. 30/10/2021 23:26

    Ich finde es interessant, dass hier die Reflexionen im Wasser einmal nicht, wie so oft, eine räumliche Illusion erzeugen (manchmal ja geradezu mit einer schwindelerregenden Tiefenwirkung), sondern der künstlerisch-malerischen Abstraktion auf einer zweidimensionalen Fläche ähneln. Jedenfalls ist das ein wunderschön gestaltetes Bild mit einem überaus anregenden Begleittext! Herzlichst, Constantin
    • KLEMENS H. 31/10/2021 0:17

      Danke, Constantin, für deine konstruktive, in aussagekräftigen Worten gesetzte, 
      sehr interessante analytische Feststellung: 

      Ja, der flächige Bildcharakter ist hier ein sehr wesentlicher Beitrag
      zu meiner Assoziation mit Cézannes Landschaftsbildern...
      Das hast Du super erkannt... !
      (Wobei ich dazu sagen muss, dass ich beim Fotografieren noch nicht
      an Cézanne gedacht hatte, aber bereits eine flächige Bildwirkung anstrebte...)

      Cézanne scheint in vielen seiner (späten) Landschaftsbilder
      den Hintergrund "hochklappen" zu wollen,
      um bewusst einer traditionell angestrebten Tiefen-Illusion entgegen zu wirken,
      um eben die Bildfläche als solche zu betonen.

      So will er dem Bild den ihm eigenen künstlerischen Wert geben...
      Er will nicht ab-bilden sondern neu bilden...
      ...das hat ihn zu einem der Väter der Moderne gemacht...

      Fotografisch wurde diese Wirkung so erzeugt:

      1. Die Voraussetzung dafür ist eine frontal auf das Ufer gerichtete Blickrichtung,
      die eine "schwindelerregende..." perspektivische Fluchtlinien-Wirkung
      vollends ausschließt...

      2. Die "hochklappende" Wirkung wird hier durch den Einsatz des Teles erreicht,
      mit Cropfaktor immerhin mit einer Brennweite von 208 mm. 
      LG Klemens
  • André Reinders 30/10/2021 18:59

    Ich bin leider nicht so gut in konstruktiver Kritik wie Du, aber ich lasse meinen Gedanken einfach mal freien Lauf: durch die Drehung wirkt es wirklich, als würden wir einfach in diesen Wald hineingehen, nicht wie eine Illusion auf dem Wasser. Deine Beobachtung zu den Pinselstrichen finde ich absolut zutreffend, gewebt oder gestickt, oder meinetwegen auch wie ein Mosaik. Ein Seelenbild...dem ersten Anschein nach eine Illusion, aber dennoch absolut im Einklang mit der Natur und vermutlich auch mit sich selber. EIn tolles Foto!!!

    LGAndré
    • KLEMENS H. 30/10/2021 21:22

      Was Du schreibst, André, bereichert ganz sicher meine Sicht auf mein Bild,
      gerade in deinem freieren Blick darauf...
      Ganz herzlichen Dank dafür.

      Fachwissen kann auch den Blick verengen...
      Ich finde z.B. sehr interessant, dass Du darin ein "Seelenbild" siehst,
      also ein Bild, das Emotionen ausdrückt,
      im Idealfall sogar die "Gestimmtheit eines Charakters"...

      Soweit würde ich nämlich hier nicht gehen, weil die formale Strukturiertheit
      ("wie gewebt", wie bei Cézanne...) mir auffälliger, dominanter erscheint -
      mehr jedenfalls als die Wirkung der herbstlichen Farbigkeit als Emotionsträger...

      Deine Worte "absolut im Einklang mit der Natur
      und vermutlich auch mit sich selber" soll ich wohl auf mich beziehen... -

      ...was allerdings zutreffend ist, denn mein äußerliches Bild von der Natur
      (Auge, Wahrnehmung)
      und mein inneres Bild von ihr (Gefühl der Verbundenheit, des Eingebunden-Seins)
      sind in mir harmonisch verbunden,
      gefiltert durch die Brille eines sozial-kritischen Geistes,
      bereichert und kulturell geprägt durch Landschaftsbilder der Bildenden Kunst...
      LG Klemens
  • alicefairy 30/10/2021 16:13

    Herrlich sieht das aus
    Lg Alice