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Vergänglich ist ALLES

Vergänglich ist ALLES

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Chawa


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Vergänglich ist ALLES

Gestern Mittag ist unser ganz ganz lieber Onkel Helmut gestorben.
Die Brücke zwischen dem Land der Lebenden und dem Land der Toten ist die Liebe!

In Erinnerung an einen wunderschönen Ausflug vor zig Jahren in seine Heimatstadt Lübeck, möchte ich euch dies Foto zeigen und eines seiner Lieblingsgedichte lesen lassen.

Es ist zwar kein gutes Foto, damit sind aber unheimlich schöne Erinnerungen verbunden.
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"Trost für mancherley Thränen" von Christian Adolf Overbeck / vor 1794

Warum sind der Thränen
Unterm Mond so viel?
Und so manches Sehnen,
Das nicht laut seyn will?

Nicht doch, lieben Brüder!
Ist dies unser Muth?
Schlagt den Kummer nieder,
Es wird alles gut!

Aufgeschaut mit Freuden,
Himmelauf zum Herrn!
Seiner Kinder Leiden
Sieht er gar nicht gern.

Er will gern erfreuen;
Und erfreut so sehr!
Seine Hände streuen,
Segen gnug umher.

Nur dies schwach' Gemüthe
Trägt nicht jedes Glück,
Stößt die reine Güte
Selbst von sich zurück.

Wie's nun ist auf Erden,
Also sollt's nicht seyn.
Laßt uns besser werden:
Gleich wird's besser seyn.

Der ist bis zum Grabe
Wohl berathen hie,
Welchem G’tt die Gabe
Des Vertraun's verlieh.

Dem macht das Getümmel
Dieser Welt nicht heiß,
Wer getrost zum Himmel
Aufzuschauen weiß.

Sind wir nicht vom Schlummer
Immer noch erwacht?
Leben und sein Kummer
Dau'rt nur Eine Nacht.

Diese Nacht entfliehet,
Und der Tag bricht an,
Eh' man sich's versiehet; -
Dann ist's wohlgethan.

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