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Vergißmeinnicht wenn alles verweht

Vergißmeinnicht wenn alles verweht

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Rolf Paul Fütterer


Premium (World), Heilbad Heiligenstadt

Vergißmeinnicht wenn alles verweht

Ein Teppich aus ganz lieblich Blau
von Rolf Fütterer

Ein Teppich aus ganz lieblich Blau,
soweit das Auge blickte,
Vergißmeinnicht spach meine Frau,
die an diesen Ort mich schickte,

Ich sah das Blau, ich sah das Grün,
den Teppich hat's durchdrungen,
am Himmel sah ich Vöglein ziehn,
sie haben für mich gesungen.

Die göttlich Himmelsfarbe Blau,
seh‘ sie im Wind sich wiegen,
ist auch die Augenfarbe meiner Frau,
dies Blau, das tu ich lieben.

Aus Blau und Gelb entstehet Grün,
die Farbe erlaubt dir zu gehen,
dein Treueschwur, der war nicht kühn,
dein Herz tat ihn verstehen.

Vergißihnnicht spricht es zu dir,
wenn schwere Tage kommen,
dein Herz gehört allein nur Ihr,
zärtlich hat sie es genommen.

Sie trägt es, wo das ihre war,
das Ihre sie dir einst schenkte,
die Liebe wurde für euch wahr,
sie euer Tun stets lenkte.

Vergißmeinnicht am Grabstein steht,
ihr könnt euch drauf verlassen,
am Teppich den die Sehnsucht webt,
könnt ihr euer Band stets fassen.

Aus Liebe ist die Band gemacht,
aus Achtung und aus Treue,
geflochten auch in mancher Nacht,
mit den Kindern brachte sie Neue.

Tritt einer aus dem Kreis heraus,
weil‘s Leben musste gehen,
das Stückchen Band bricht nicht heraus,
das Band das bleibt bestehen.

Wenn wieder dann der Frühling kommt,
der Teppich Blau sich färrbet,
das Enkelchen umarmt dich prompt,
das Band hat sich vererbet.

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