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-Vineta-

Die Bewohner der Stadt Vineta sind laut einer Sage wegen ihrem Hochmut verflucht worden und gingen mit ihrer Stadt im Meer unter. Alle hundert Jahre taucht Vineta aus den Fluten auf, um erlöst zu werden. Angeblich befand sich diese Stadt an der Ostsee in der Nähe von Rügen.
Aus eigenen Bilder gebastelt, das kleine Netz habe ich gemalt.

Hier ein Gedicht dazu von Wilhelm Müller

Aus des Meeres tiefem, tiefem Grunde
klingen Abendglocken dumpf und matt,
uns zu geben wunderbare Kunde
von der schönen alten Wunderstadt.

In der Fluten Schoß hinabgesunken
blieben unten ihre Trümmer stehn.
Ihre Zinnen lassen goldne Funken
widerscheinend auf dem Spiegel sehn.

Und der Fischer, der den Zauberschimmer
einmal sah im hellen Abendrot,
nach der selben Stelle schifft er immer,
ob auch ringsumher die Klippe droht.

Aus des Herzens tiefem, tiefem Grunde
klingt es mir, wie Glocken, dumpf und matt,
ach sie geben wunderbare Kunde
von der Liebe, die geliebt es hat.

Eine schöne Welt ist da versunken,
ihre Trümmer bleiben unten stehn,
lassen sich als goldne Himmelfunken
oft im Spiegel meiner Träume sehn.

Und dann möcht ich tauchen in die Tiefen,
mich versenken in den Widerschein
und mir ist, als ob mich Engel riefen
in die alte Wunderstadt herein.

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