Ingo N. Metzger


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Weniger Honig und Obst dieses Jahr...

Wie ich gelesen habe, wird es jetzt auch noch einen Honigmangel geben.
Denn leider hat der Mensch mal wieder in die Natur eingegriffen.
Es geht um eine Milbe die die Bienenvölker zu Tausenden dahinrafft...

Aus der Presse:

Milben töten Bienen: Honig teurer
Viren raffen jeden dritten Stock dahin. Angst um das Obst im Alten Land.

Von Heiner Schmidt

Honigliebhaber, die den naturreinen Süßstoff am liebsten von heimischen Imkern beziehen, werden dafür in diesem Jahr mehr bezahlen müssen. Obwohl die gut eine Million Bienenvölker in Deutschland derzeit noch in Winterruhe sind, ist schon sicher, dass die Honigernte 2003 gering ausfällt und die Preise steigen. Der Grund: Ungewöhnlich viele Bienenvölker sind durch Milbenbefall geschwächt und werden den Winter nicht überstehen.
"Es gibt dramatische Verluste. Bei einigen Imkern kommt kein einziges Bienenvolk über den Winter", sagt Werner von der Ohe, der Leiter des Landesinstituts für Bienenkunde in Celle. Der Insektenforscher und Bienenexperte schätzt, dass aus 30 bis 40 Prozent der Stöcke im Frühjahr keine Biene mehr ausfliegen wird. Im langjährigen Durchschnitt lägen die Verluste bei nur fünf Prozent.

Schuld am Bienensterben ist die millimeterkleine Varroamilbe. Sie wurde Ende der 70er-Jahre aus Südostasien nach Deutschland eingeschleppt und hat sich mittlerweile flächendeckend verbreitet. Anders als die Indische Honigbiene im ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Varroamilbe ist die in Mitteleuropa heimische Westliche Honigbiene ihr fast schutzlos ausgeliefert. "Die Milben stechen die Bienenbrut in der Wabe an und übertragen Viren. Die Brut stirbt oder bringt nur verkümmerte Bienen hervor, die keinen Nektar sammeln können und früh sterben", erläutert von der Ohe.

Die hohe Erkrankungsrate, das Absterben ganzer Völker und die düsteren Prognosen für die Honigernte sind eine Spätfolge des regenreichen Sommers 2002. Viele Bienenvölker entwickelten sich bei dem überwiegend nasskalten Wetter nur schwach, die Milben umso besser. "Norddeutschland ist offenbar besonders stark betroffen", sagt der Bienenexperte.

Er erwartet, dass viele der etwa 15 000 norddeutschen Imker das Frühjahr zunächst dazu nutzen werden, die Zahl ihrer Bienenvölker wieder zu erhöhen und erst später im Jahr stärker auf die Honigproduktion setzen. Und eine schmale Ernte treibt die Preise hoch. "Schon jetzt gibt es einen leichten Anstieg. Ein Pfund Raps- oder Blütenhonig wird statt drei bis 3,50 Euro bald wohl eher vier Euro kosten", sagt von der Ohe.

Sorgen müssen sich aber auch die Obstbauern im Alten Land machen. "Wir brauchen die Honigbienen dringend", sagt Karl-Heinz Tiemann, der Leiter der Obstbauversuchsanstalt in Jork (Landkreis Stade). Gut 4000 Völker werden jedes Frühjahr in das Obstanbaugebiet transportiert, damit die Honigsammler die Kirsch- und Apfelblüten bestäuben. Fraglich ist, ob genug Imker das ihren geschwächten Völkern zumuten wollen. "Gerade die Obstblüte, bei der immer auch mit einem Frosteinbruch gerechnet werden muss, ist eine Belastung", sagt Werner von der Ohe.

Wenn die Bienen nicht fliegen, gibts nicht nur weniger Honig, sondern auch weniger Obst.


Bin wie immer sehr dankbar für Lob und/oder Kritik.

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