Wüstenelefanten

Dieses Wochenende habe ich mal wieder für Archivarbeiten vorgesehen.
Da bin ich über dieses Bild gestolpert, das ich noch nicht gezeigt habe.

Für die Geschichte drumherum habe ich einen Auszug aus meinem Reisebericht eingefügt.

Vom Erongo führte uns die Reise jetzt nordwestlich ins Damaraland, eines der trockensten und verlassensten Gegenden Namibias.

Ziel war das Gebiet um "Twyfelfontain", wo die wichtigsten Felsritzungen Namibias zu bestaunen sind. Solche zweifellos interessanten ethnologischen Hinterlassenschaften gehören nicht unbedingt zu den absoluten Highlights unserer Reiseträume, und so hatten wir auch nur bescheidene Vorstellungen, was uns erwartete. Vor 5 Jahren stand der Twyfelfontain auch schon auf der Liste, damals verhinderten allerdings mehrere Reifenpannen einen Besuch an dieser bedeutungsvollen Stätte.

Gepflegte Langeweile erwartete uns nicht unbedingt, denn kaum angekommen in der konfortablen "Twyfelfontain-Lodge" ging es schon mit Siggi, einem junggebliebenen, "alten" Österreicher auf Pirschfahrt zu den Wüstenelefanten. Wir mußten ca. 70 km bis zum Flussbett des Aba Huab fahren, um eine Chance zu haben, die weit verstreuten Tiere zu finden. Also peitschte Siggi den uralten "Mercedes Unimog" über die Rüttelpiste, daß das robuste Gefährt nur so ächzte. Einige wenige Male hielt er unterwegs an, um uns sehr anschaulich Flora, Fauna und die geologische Entstehung dieser wunderschönen Landschaft zu erklären.

Schließlich erreichten wir das besagte Flussbett und begannen, die seltenen Dickhäuter zu suchen. Auch wenn man meinen könnte, mir würde zur Steigerung der Spannung in meinem Text nichts anderes einfallen, aber ich kann nichts anderes schreiben, als es gewesen ist. Denn kurz bevor Siggi wieder Richtung Lodge abdrehen wollte, fanden wir eine Gruppe Elefanten genau an der Stelle, wo Siggi einen Tag zuvor die friedlichen Tiere beobachten konnte.

Er stellt uns vor die Wahl, Sektsundowner oder Elefanten fotografieren. Wir entschieden uns für beides. Weder den eisgekühlten Tropfen, noch die Grünzeug verschlingenden Rüsselträger wollten wir uns entgehen lassen. Das funktionierte auch hervorragend.

Anschließend ging es dann aber im Eiltemop zurück. Mein lieber Mann, jetzt drückte Siggi aber auf die Tube. Jede kleine durch die schlechte Fahrbahn erzwungene Fahrverzögerung nutzten wir, um noch ein paar Bilder von dieser grandiosen Halbwüste zu machen. Mit deutscher ähhhhh österreichischer Pünktlichkeit erreichten wir um Punkt 8 Uhr die Lodge.

Siggi opferte dann am nächste Morgen seinen freien Tag für uns, um uns deutschsprachig den Twyfelfontain, den verbrannten Berg und die Basaltorgelpfeifen zu zeigen. Und wir sind ihm undendlich dankbar dafür, denn so detailliert hätten wir das Ganze mit unseren doch einigermaßen guten Englischkenntnissen nicht verstehen können. Er hatte fast für jede Felsritzung eine schlüssige Interpretation (u.a.dem weißen Löwen), erklärte uns die beim Vulkanausbruch entstandenen Basaltorgelpfeifen und den lilafarbigen, verbrannten Berg; Highlights wohl für jeden Hobbygeologen.

Wir verabschiedeten uns von Siggi und der "Twyfelfontain-Lodge" und machten uns auf den Weg zum Himbadorf.


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Exif

APN Canon EOS 7D
Objectif Canon EF-S 18-135mm f/3.5-5.6 IS
Ouverture 6.3
Temps de pose 1/500
Focale 64.0 mm
ISO 400