Zwei Kleine und ein Wurstkessel

Zwei Kleine und ein Wurstkessel

Im September gab es zweimal die Möglichkeit die Dampflokfreunde Berlin im früheren Bahnbetriebswerk Schöneweide zu besuchen. Beim „Tag des offenen Denkmals“ stand die Architektur und der Erhalt der Bausubstanz im Mittelpunkt – eine Woche später wurde das Sommerfest 2022 gefeiert, mit der Vorführung eigener und Gastloks.
Links, die schon gezeigte Kleinlok „Siglinde“ und rechts eine etwas jüngere Maschine, die 1964 von LKM (Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg) gebaute V18, die sich bis in die 2000er Jahre beim Schamottewerk in Puschwitz nützlich machte.
In der Mitte, im strahlenden grün, die Dampfspeicherlok FLC077, die 1985 im Ausbesserungswerk Meinigen gebaut wurde. Diese feuerlosen Dampfloks wurden auch gern als Wurstkessel bezeichnet.
Kurz zu Funktion: Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Dampflok wird der Dampf nicht auf der Lok erzeugt, sondern aus einer Fremdquelle eingespeist. Der Aktionsradius war meist nicht allzu groß, reichte für Rangierbewegungen im Werksgelände aber aus. Überschüssiger Dampf war in Fabriken ohnehin meistens vorhanden.
Ein weiterer Vorteil war der Einsatz in Fabriken, die mit feuergefährlichen Sachen zu tun hatten. Da kein Funkenflug entstehen kann, besteht auch keine Explosionsgefahr.