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A propos de moi

Viele sagen: “Nimm doch ne Digitalkamera das geht viel schneller und ist billiger.” Das ist auch absolut richtig, aber ich möchte trotzdem bei der analogen Fotografie bleiben, zumindest dann wenn es schwarzweiß ist und um besondere Bilder geht.

Mit einer Digitalkamera habe ich durchaus schon versucht ernsthaft zu fotografieren, aber es will mir nicht recht gelingen. Es fehlt all die Mechanik und die viele Automatik geht mir immer dazwischen oder ich verirre mich in irgendwelchen Menüs. Der Hauptgrund warum ich mich nicht mit einer Digitalkamera zum ernsthaften Fotografieren anfreunden kann ist aber ein anderer.

Das schnelle mal eben ein Bild machen und sofort anschauen verleitet (zumidest mich) dazu nicht mehr genug über das Motiv und das Bild nachzudenken und führt in einen Bewusstseinszustand der ein bischen was von Gleichgültigkeit hat. Das hat es mir verwehrt hochwertige Bilder mit einer digitalen Kamera zu machen. Dazu kommt noch das etwas handfestes fehlt, das digitale “Negativ” besteht ja im Grunde nur aus Nullen und Einsen und Strömen, sodass man sogar die Frage stellen könnte: Existiert das Negativ/Bild überhaupt? In manchen Bereichen ist für mich die digitale Fotografie unschlagbar, unter anderem dann wenn das Bild die digitale Welt nicht verlässt. Oder wenn Farben eine große Rolle in der Bildgestaltung spielen.

Ganz anders geht es mir mit der analogen Fotografie. Hier kostet ein Film mit 12 (Mittelformat) oder 36 (Kleinbild) “Versuchen” sein Geld, allein das ist schon ein Grund genau über das Motiv nachzudenken und nicht in den mal probieren und gucken Modus zu verfallen. Der oben beschriebene Effekt der Gleichgültigkeit verschwindet vollkommen. Zudem lässt mich die fehlende Möglichkeit sofort das Ergebnis anschauen zu können im Nachhinein sehr viel intensiver über das gemachte Foto nachdenken. Dieses Warten bis zur Entwicklung des Films erhält auch eine Art Spannung aufrecht, die das weitere Fotografieren positiv beeinflusst. Nach der Filmentwicklung habe ich dann ein echtes Negativ in den Händen, ich kann es sehen, anfassen und es hat einen typischen Geruch. Es existiert quasi wirklich.

Nach dem Negativ fängt dann der handwerkliche Prozeß des Vergrößerns an. Auch hier ist das Arbeiten mit erfahrbaren Mitteln & Materialien (Fotopapier, Fotochemie, Negativ, Vergrößerer usw.) ein für mich unverzichtbarer Schritt den eine gute Fotografie durchlaufen haben muss. Während ich dann versuche ein Bild beim Vergrößern durch Abwedeln und/oder Nachbelichten mit verschiedenen Gradiationsfiltern zu gestalten ist es quasi als würde ich mit Licht malen. Wenn dann am Ende das Bild langsam in der Entwicklerschale zum Vorschein kommt ist das ein Gefühl der Zufriedenheit und Gewissheit etwas echtes geschaffen zu haben. Die Wertigkeit ist eine ganz andere, für mich höhere, wenn es nicht mal eben schnell geht.

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Compétence

  • Photographe (expérimenté)

Equipement

Für die Aufnahmen:

Auf der Straße benutze ich hauptsächlich meine liebe kleine Rollei 35 S. Die mag ich sehr gerne, weil sie so klein ist und eine sagenhaft gute Linse hat. Als netten Nebeneffekt ist sie ein gutes Training für die Einschätzung von Abständen :)

Auch sehr gerne benutze ich eine Felxaret IVa Mittelformatkamera. Was ich daran so gerne mag ist das man von oben in die Kamera schaut. Damit kann man z.B auf der Straße ziemlich ungestört den Bildausschnitt ausrichten, weil sich niemand direkt anvisiert fühlt. Und auch sonst mag ich das Mittelformat gerne weil die Negative so schön groß sind ;)

Seit kurzem benutze ich auch eine Porst CX4 deren Belichtungsmesser hoffnungslos falsch geht. Also versuche ich immer häufiger die Belichtung zu schätzen. Im Zweifelsfall benutze ich einen Gossen Profisix zur Kontrolle. Als Objektiv kommt ein Zeiss Ultron 1,8 zum Einsatz, ich mag nämlich die Brennweite 50mm sehr gerne.

In der Dunkelkammer:

Ich habe einen uralten Mittelformatvergrößerer von Andreas Veigel. Er funktioniert, aber es gibt ständig große Probleme mit Staub :) Für die 35mm Negative kommt ein Kaiser Vergrößerer zum Einsatz.
An Papier benutze ich altes Agfa Brovaria Papier (solage es denn noch da ist) und manchmal Barytpapier von Foma oder Adox (das MCC 110 gefällt mir sehr gut!) Als Entwickler kommt meistens Calbe N113 zum Einsatz.