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1000 Feuer in der Nacht

1000 Feuer in der Nacht

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Thorsten J.O. Bauer


Free Account, Oberhausen

1000 Feuer in der Nacht

Die Kokerei Zollverein in Essen-Stoppenberg entstand in den Jahren 1957-61 in räumlich-funktionaler Anbindung an den Schacht XII der Zeche Zollverein. 1964 erreichte sie erstmals ihre Höchstkapazität und produzierte 5000 t Koks pro Tag. Anfang der 1970er Jahre wurde die Kokerei Zollverein zu einer der weltweit größten Anlagen ausgebaut. Rund 1000 Menschen arbeiteten hier, viele davon im Schichtbetrieb.

Da die Koksnachfrage durch die großen Stahlkrisen stetig sank, wurde die Kokerei am 30.06.1993 stillgelegt. Danach gab es Pläne zum Verkauf der Anlage nach China. Als die langwierigen Verhandlungen scheiterten, sollte die Kokerei abgerissen werden. Dass es nicht dazu kam, ist im Wesentlichen ein Verdienst der Internationalen Bauausstellung IBA Emscher Park. Sie bezog die Industrieanlage in ihre Konzepte zum Strukturwandel ein und initiierte den Umbau der Kohlenmischanlage zu einem spektakulären Ausstellungsgebäude.

1998 nahm die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur die Kokerei Zollverein in ihre Obhut und kümmert sich seitdem um den Erhalt der Gebäude und technischen Anlagen und um eine denkmalgerechte neue Nutzung einzelner Bauten.

1999 rückte die ehemalige Industrieanlage mit der spektakulären Ausstellung "Sonne, Mond und Sterne - Natur und Kultur der Energie" erstmals in das Bewusstsein einer großen Öffentlichkeit. Für diese Abschlusspräsentation der Internationalen Bauausstellung IBA Emscher Park war die Mischanlage der Kokerei zu einem temporären Ausstellungshaus umgebaut und ein Besucherparcours angelegt worden. Innerhalb von zwei Jahren kamen 300.000 Besucher zur Kokerei.

Im Jahr 2000 wurde die Kokerei Zollverein mit den Bereichen der Koksproduktion (schwarze Seite) und der chemischen Produktion zur Gewinnung der Nebenprodukte (weiße Seite) unter Denkmalschutz gestellt.

Der Erhalt der industriellen Kulturlandschaft Zollverein als ein Gesamtensemble aus Zeche und Kokerei führte schließlich im Jahre 2001 zur Eintragung der Zeche Zollverein Schacht XII und Schacht 1/2/8 sowie der Kokerei Zollverein in die Welterbeliste der UNESCO.

Leider hat dieses Exemplar unter dem Dia-Scan etwas gelitten und ist absolut nicht mit seinem "analogen Bruder" zu vergleichen, aber ich fand es trotzdem vorzeigewürdig.

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