1934 #5318
Volkmar Kleinfeldt
, 08. Juni 1934
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Tageslichtstudio Paul Kemp, Bad Godesberg, 2021-06-07
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2x Kodak Recomar 33 von 1934 m. Compur 1-1/200s TB, Selbstauslöser u. stufenloser Blende 4,5-32,
6 mm Fall, 11 mm Rise, 8 mm Shift, doppelter Bodenauszug, Naheinstellgrenze 50 cm bis unendlich,
für Planfilm oder Trockenplatte bis 9x12 cm oder Rollfilm 6x9 mittels Reduzierkassette
links: s/n 433788 m. Kodak Anastigmat 4,5/13,5 cm (s/n 1847)
rechts: s/n 434477 m. Carl Zeiss Jena Tessar 4,5/13,5 cm (s/n 1189706, 1930) u. Gegenlichtblende A42
vorne und hinten Mitte links: Kodak Metallkassette 9x12 Normaldoppelfalz m. Reduzierklapprahmen für Planfilm 1/4 Platte (Quarter Plate)
hinten Mitte: Rada 830 Rollfilmkassette 6x9 für Normalfalz 9x12
mittig: Rollex-Patent Rollfilmkassette 6x9 für Normalfalz 9x12
indirektes Licht: Sonne an Faltreflektor
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AfterShot Pro 3.7: straighten: 0.30, sharpening: 100
22% crop (effective focal length: ca. 39 mm)
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Recomar 33
Nagel Nr. 33 Camera (ab 1930 "Recomar Nr. 33", ab Dezember 1931 Kodak), Plattenkamera 9x12 cm,
ca. 20.000 St. produziert 1928-1939, Dr.-August-Nagel-Werk (Kodak-Nagel-Werk), Stuttgart
[Quelle: Helmut Nagel "Zauberer der Kamera - Beispiele aus dem Kodak-Nagel-Werk",
1977, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, S.67]
Die Kameras sind, wie bei mir üblich, in arbeitsfähigem Zustand, d.h. lichtdicht, mit gerichteter Bühne und professionell gewartetem Verschluß. Defekte im Lack oder in der Belederung sind nicht wichtig. Äußerlichkeiten haben keine Wirkung auf die Bildqualität. Und ich mag Patina.
U.a. mit diesen Oldtimeren photographiere ich in freier Wildbahn. Einige Laufbodenkameras haben Kartonstückchen um die Stativgewinde angebracht bekommen, wie hier an der rechten Recomar, damit beim Anziehen moderner Schnellwechselplatten das Gehäuse nicht verzogen wird, und die Kamera trotzdem spack sitzt und gefahrlos am Stativ befestigt und geschultert durch die Gegend getragen werden kann.
Hilfreich ist eine 8x-Lupe zur Beurteilung des Motivs auf der Mattscheibe. Ideal ist eine Lupe für die Sensorreinigung mit eingebauter Lichtquelle, damit kann man dann auch im Dunkeln noch sinnvolle Einstellungen machen. Hier ein Beispiel m. Voigtländer Bergheil 9x12 II/4 von 1928 und einem Tessar von 1919:
Die abgelichtete Rada-Rollfilmkassette ist aus der Nachkriegszeit bereits mit dem Logo von Plaubel. Die Rada-Metallwarenfabrik Frankfurt/M.-Rüdelheim produzierte diese Backs seit den 1920er bis in die 1960er Jahre.
Die Rollex-Patent Rollfilmkassette ist das Konkurenzprodukt.
Die Kodak-Planfilmhalter sind vermutlich für den angelsächsischen Markt.
Falls jemand das hier liest und noch Metallkassetten mit Klapprahmen für Planfilm 9x12 oder 10x15 besitzt, ich würde gerne noch ein paar haben. Auch eine Rollfilmkassette 6x9 für 10x15 Millionfalz fehlt mir noch.
Tipps für Neueinsteiger:
Die Bergheils sind schöner aber die Nagel-Kameras robuster. Wer kein Heliar für Portraits braucht, ist mit einem alten Tessar bestens bedient. Anfangsöffnung bei Großformat immer mindestens f5.6, besser f4.5, weil's sonst auf der Mattscheibe schnell arschdunkel wird. Und Drahtauslöser nicht vergessen;)
Photomann Der 08/06/2021 10:51
hübschn !!!Engel Gerhard 08/06/2021 9:39
Ein schönes "Nagel-Duo" bei welchen mir die Brillantsucher, welche mir die Frage aufkommen lassen ob mit den vorgelagerten Libellen, letztere nicht das Abbildungsbild beeinflussenGünter Heindrichs 08/06/2021 8:51
Danke für die ausführlichen Infos, obwohl solche Aufnahmen für den Analog-Sammler ja nicht ganz ungefährlich sind. Ich tu jetzt am besten so, als ob ich nicht hinsehe.