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Abendmahl

Er war wieder da. Auf dem Foto kann ich die Vogelart des Opfertieres zwar nicht erkennen, nur der Schwanz ist deutlich zu sehen, jedoch habe ich mehrere Schwungfedern eines männlichen Gimpels am Ort des Geschehens gefunden. Das Gimpelmännchen diente dem Sperber (Accipiter nisus) am frühen Abend als Mahlzeit, sozusagen als Abendmahl (im rein weltlichen Sinne).
Gimpel erscheinen häufig als Paar in unserem Garten. Zukünftig wird ein Gimpelweibchen, zumindest eine Zeit lang, allein erscheinen.
Kleine Vögel haben kaum eine Chance einem jagenden Sperber zu entgehen. Sperber erjagen ihre Opfer in der bodennahen Jagd auch im Verfolgungsflug. Tarnungsmöglichkeiten wie beispielsweise Bäume und Hecken werden geschickt für eine Deckung im Anflug genutzt. Die Flügel des Sperbers sind relativ kurz und breit, die Steuerungsfedern des Schwanzes jedoch lang. Hierdurch hat der Sperber zwar keine sehr hohe Fluggeschwindigkeit, jedoch eine sehr hohe Wendigkeit auf engem Raum. Er kann die Flugrichtung fast im rechten Winkel ändern.
Hat ein Sperber einen Singvogel mit seinen Fängen gegriffen, werden die langen spitzen Krallen wiederholt in das Opfertier gebohrt, bis jedes Lebenszeichen erlischt. Anschließend sucht der Sperber einen ruhigen Platz für den Verzehr.

Opferstein des Sperbers
Opferstein des Sperbers
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Commentaire 3

  • bona lumo 28/10/2020 12:07

    des einen Freud, des anderen Leid....
    Nachdem du mit den Gepflogenheiten "deiner" Gimpel bereits sehr vertraut bist, ist dieser Anblick vielleicht auch bei dir mit etwas Leid verbunden. Bleibt zu hoffen, dass das Weibchen einen neuen Galan für deinen Garten überzeugen kann, um dir mit diesem auch weiterhin als Motiv zu dienen.
    Wie bereits von dir beschrieben ist der Sperber ein sehr wendiger Flugkünstler, was ihn natürlich auch für Singvögel zu einem brandgefährlichen Jäger macht. Damit kompensiert der Sperber dann auch erfolgreich das Defizit an Geschwindigkeit im Jagd- bzw. Stuzflug.
    Unerreicht ist hierbei der Wanderfalke, welcher bereits mit einer Geschwindigkeit von 322 km/h nachweislich gemessen wurde - unbestätigt stehen hier sogar 389 km/h im Raum.
    Tja, für diesen armen Gimpel war aber eben auch der Sperber noch zu flink!
    • EWi sLichtbild 28/10/2020 23:05

      Im buschigen Gelände ist der wendige Sperber zweifellos der gefährlichere Jäger für die kleinen Vogelarten. Geschwindigkeitsrekordler bevorzugen freien Luftraum und offenes Gelände um die Beutetiere durch ihre Schnelligkeit zu überraschen. So nutzt ein jeder seine konkurrenzarmen Nischenzonen.

      Zehn Tagen nach dem tödlichen Angriff ist das Gimpelweibchen bereits noch immer  allein zu beobachten      :-((     obwohl ich auch männliche Gimpel zeitgleich in der näheren Umgebung schon gesehen habe. :-/
      Gruß EWi
  • va bene 26/10/2020 22:36

    Eine super Aufnahme.

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Exif

APN NIKON D800E
Objectif 150.0-600.0 mm f/5.0-6.3
Ouverture 6.3
Temps de pose 1/640
Focale 600.0 mm
ISO 1250

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