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Abschied...

... vom Herbst... aber für Euch auch für ein paar Tage von mir.
Ich muss die nächsten beiden Tage das Bett hüten (oweia, das mir!!!)... Habe mich wohl doch etwas übernommen und nun habe ich eine beginnende Brustentzündung (aua!), meine Hebamme hat mir Bettruhe verordnet, damit ich Schlimmeres umgehen kann. Ich habe es doch wohl als etwas zu selbstverständlich angesehen, dass mein Körper seine Aufgaben neben all dem Stress einfach nebenher erledigt...
Einerseits freue ich mich auf die Auszeit und darüber endlich mal gaaanz viel Zeit für mein Baby (inzwischen 4 Monate) zu haben. Andererseits habe ich zu wenig innere Ruhe, um nichts zu tun... Ich habe einfach zu viel Power und genau das macht es mir unendlich schwer, meine Grenzen wahrzunehmen. Mein Körper zeigt sie mir und deshalb: *winke winke* hoffentlich bis in ein paar Tagen wieder!
Liebe Grüße,
Petra

Hier noch ein riesig langer, aber sehr feiner Text von Khalil Gibran für Euch:

Eines Tages, da sie im Schatten weißer Pappeln saßen, fragte einer der Schüler: "Meister, die Zeit ängstigt mich. Sie geht über uns hinweg und stiehlt unsere Jugend, doch was gibt sie uns dafür?"
Und er antwortete und sprach: "Nimm eine Handvoll guter Erde. Vielleicht findest Du ein Samenkorn darin oder einer Raupe. Wäre deine Hand nun groß und geduldig genug, würde der Same ein Wald werden und die Raupe eine Schar geflügelter Wesen. Doch vergiss nicht, dass die Jahre, die aus den Samen Wälder bilden und aus den Raupen geflügelte Wesen, Teile von diesem HEUTE sind.
Und was sind die Zeiten des Jahres, wenn nicht eure eigenen Gedanken, die sich ändern?
Frühling ist ein Erwachen in eurer Brust, der Sommer aber ein Erkennen eurer Fruchtbarkeit. Ist nicht der Herbst eure Vergangenheit, die dem Kindgebliebenen in euch ein Wiegenlied singt? Und ich frage, ist nicht der Winter ein tiefer Schlaf, voll von Träumen der anderen Zeiten des Jahres?"
Nun schaute ihn Mannus, der wissbegierige Schüler an und sah hinter ihm Pflanzen, die in Blüte standen und sich an den Platanen empor rankten. Und er sagte:" Sieh die Parasiten, Meister. Was sagst Du über sie? Sie sind Diebe mit müden Lidern, die den standhaften Kindern der Sonne das Licht stehlen, und sie werden immer schöner, während der anderen Lebenskraft in ihre Zweige und Blätter fließt."
Almustafa antwortete ihm und sprach: "Mein Freund, wir alle sind Parasiten. Wir, die danach streben, das Grasland in fühlbares Leben zu wandeln, stehen nicht über denen, die ihr Leben geradewegs vom Rasen erhalten, ohne etwas davon zu wissen.
Wird etwa eine Mutter zu ihrem Kind sagen: >Ich gebe dich dem Wald zurück, der deine größere Mutter ist, denn mein Herz und meine Hand sind müde von dir.>?
Oder wird ein Sänger sein eigenes Lied tadeln und sagen: >Nun kehre zurück zum Käfig des Widerhalls, dem du entstammst, denn deine Stimme verbraucht meinen Atem.>?
Und wird der Schäfer zu seiner Herde sagen: >Ich habe keine Weide, wo ich euch hinführen könnte, deshalb lasse ich euch ziehen, damit ihr Opferlämmer werdet.

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