11 346 71

Rike Bach


Premium (World)

[ Abschied nehmen ]

Ich liebte seine Hände - sie konnten wunderbare Geschichten schreiben, sie gestikulierten
um das gesprochene Wort zu unterstützen, sie konnten zärtlich streicheln...
Das Bild entstand Ende letzten Jahres, er mochte das Foto sehr...

Gestern Abend um kurz nach 20 Uhr ist mein Vater friedlich eingeschlafen. Er war nicht alleine, meine Schwester und ich waren da
und haben ihm seine Hände gehalten.
Ich denke dass es eine Gnade ist, einen Menschen den man liebt begleiten zu dürfen - es hat mir den Abschied leichter gemacht.
Ich hoffe dass er sich dort wo er nun ist wohl fühlt...

Ich liebe dich Papa...

Trauer um Horst Helfrich
Trauer um Horst Helfrich

Commentaire 71

  • Sandra Ludewig 04/08/2006 7:20

    * tränen stehn mir in den augen..es tut mir so leid
  • elvisfirewolf 01/08/2006 16:38

    ich habe das im letzten sommer am eigenen leib erfahren.
    es ist eins der schönsten geschenke, einem lieben menschen beim abschied die hand halten zu dürfen.
  • Sal Amandrina 31/07/2006 0:09

    VIel Kraft und schöne Erinnerungen
    wünsche ich
    Umarmung
    Sandra
  • .ina. 24/07/2006 22:54

    + otto! (brauchst ja immer n Geber zum Bierholen (o:)
  • .ina. 24/07/2006 21:08

    oh Rike, ich habs grad erst gelesen. Auch von mir mein Beileid von Herzen. So schwer es sein muss, ich glaube es ist ein großes Geschenk, Wege gemeinsam gehen zu können, vor allem so ungewisse. Die ganze Zeit in der ich Euch jetzt "kenne" habe ich das Gefühl, dass Euch etwas Besonderes verbindet. Ich nehme an es ist Arbeit, auch nur ein einigermaßen gutes Verhältnis zu haben und wenn ich nicht eines Tages das Gefühl haben will, etwas Wichtiges versäumt zu haben, muss ich vermutlich "zuhause" langsam mal verzeihen und großherzig sein. Ihr seid dafür mein Vorbild.
    Ich drücke Dich, liebe (((Rike))) und ich glaube, dass Horst Dich und Deine Geschwister auch sehr liebt, dafür dass ihr bei ihm gewesen seid; mit geliebten Menschen ist es sicher viel leichter und auch von da wo er eben jetzt ist. Ich schenk ihm meine Wolke, er kann sie schonmal ordendlich anwärmen und schöne Sitzmulden reindrücken, ein paar liebe Menschen hab ich mir auch schon hingewünscht.
  • Harry Hautumm 24/07/2006 11:38

    Wie einige andere hier auch schon geschrieben haben, bin auch ich per Zufall auf die Leidensgeschichte Deiner Vaters gestoßen. Sie berührt sehr und ich bewundere Deine Kraft, diesen langen Kampf dokumentarisch festzuhalten. Es sind durchweg positive Aufnahmen, die einen herzlichen und lebensbejahenden Menschen zeigen, das Leid ist zwar präsent, aber nicht Mittelpunkt. Vielmehr bekommt man immer den Hauch von Hoffnung zu spüren und mit der Serie hast Du Deinem Vater Deine Liebe besser nicht zeigen können.

    Mein Vater verstarb 1991 im Alter von nur 59 Jahren nach einem Leidensweg von fast 5 Jahren... zum Einen ärgert es mich, dass ich damals nicht wenigstens ein paar Fotos von ihm gemacht habe, zum Anderen muss ich mich aber so auf meine Erinnerungen verlassen und wie es im menschlichen so ist, so bleiben hier nur die guten Erinnerungen und vielleicht ist das auch gut so.

    Noch mal an dieser Stelle meine tiefe Anteilnahme...
  • Hans-Jürgen G 23/07/2006 23:43

    Herzliches Beileid......
  • Lina SAGICHNICH 23/07/2006 15:38

    Mein Mitgefühl...
  • Helle MH 22/07/2006 21:10

    Ich kenne ja weder dich noch deinen vater, habe aber unkommentiert das ganze mitverfolgt. Und habe einen sehr netten eindruck von deinem vater gehabt. Meine schwiegermutter ist vor zweieinhalb wochen gestorben, ihre geschichte erinnert so ganz an die deines vaters. Ich kann mir ein bisschen vorstellen, wie euch zu mute sein muss und wünsche euch allen viel kraft und zusammenhalt. Die erinnerungen und die gewissheit, dass eine liebe person nicht mehr leiden muss, hilft einem schon.

    Liebe grüsse - Helle
  • Rike Bach 22/07/2006 19:49

    Ich möchte mich für eure Anteilnahme bedanken, auch im Namen meiner Geschwister. Und ich weiß, dass mein Vater eurer Mitgefühl und eure guten Gedanken, eure Worte, Gedichte und eigenen Erfahrungen zu schätzen weiß.
    Die vergangenen drei Jahre waren für ihn und für uns schwer, aber er hat immer versucht alles mit Humor zu ertragen, hat andere aufgebaut auch wenn es ihm nicht gut ging. Ich wünsche mir in vergleichbarer Situation seine Einstellung, seine Kraft...

    Ich hab' viel gelernt in dieser Zeit, meine Grenzen erfahren, fest gestellt dass es immer weiter geht auch wenn man glaubt man hat keine Kraft mehr. Und ich hab' in dieser Zeit die schmerzliche Erfahrung gemacht dass Menschen gibt die es fertig bringen, jemanden im Stich zu lassen... er hat es vielleicht gespürt, aber nicht wahrhaben wollen - und ich habe es ihm nie gesagt weil ich weiß dass es ihn zerstört hätte.

    Ich bin froh dass meine Schwester, mein Bruder und ich ein so gutes Verhältnis haben, auch wenn wir nicht zusammen aufgewachsen sind weil wir zwei verschiedene Mütter haben. So tragen wir nun schon seit letztem Jahr vieles alleine. Der Mensch der ihm so wichtig war hat sich aus der Verantwortung gestohlen und überlässt nun uns alles. Diese Erfahrung ist bitter, aber auch das werden wir bewältigen. Und wir werden es mit Würde tun, das hat mein Vater verdient.

    Am Freitag wird es noch mal schwer werden - und da er in unserer Gegend auf Grund seiner schriftstellerischen Tätigkeiten sehr bekannt war, werden sicher viele Menschen von ihm Abschied nehmen wollen. Für ihn wird es 'ein letzter Auftritt' - für den Mensch, dem die Bühne so wichtig war, fällt der letzte Vorhang.

    Nochmals vielen lieben Dank - auch im Namen meines Vaters. Ich bin sicher, dort wo er jetzt ist spürt er die Anteilnahme...

    --------------------------------------------------------------------------------

    Der Tod ist nicht das Ende.
    Er ist der Anfang eines neuen Daseins,
    in dem die unsterbliche Seele aller Geschöpfe
    ihren Ursprung hat.
    Diese Pforte hat euer treuer Wegbegleiter
    nun beschritten.
    Trauert nicht um ihn,
    es liegt an uns euch zu beweinen,
    ist er doch nun von euch gegangen.
    Aber glaubt mir, er ist in heilsamen Händen
    und trotzdem bei euch,
    so wie ihr bei ihm seid.
    Wenn einst die Zeit gekommen ist,
    da der Schmerz nicht mehr eure Brust beengt
    und ihr das Leben wieder leben wollt,
    wird er lächelnd aus den
    unendlichen Gefilden sagen:
    „So ist’s gut, ich will es so,
    und ich kann ungetrübt
    auf euch schauen.

    Horst Helfrich
    16.12.2004
  • Herbert Rulf 22/07/2006 19:12

    Kennst du dieses gedicht "Stufen" von Hermann Hesse? Da heisst es am Schluss "nimm abschied und gesunde". Das wünsch ich dir auch!
    lg Herbert
  • Martin Rosie 22/07/2006 16:37

    "Niemals geht man so ganz..."
    Ich glaub', das ist ein ganz wunderbarer Satz.