Adulter Seeadler

Bild 2 meiner Lofoten-Vesteralentour
Zum Programm gehörte auch in diesem Jahr ein Besuch bei Ian und seinen Seeadlern in Ringstad auf den Vesteralen. Ian ist Engländer, der lange Zeit in Deutschland gelebt hat und seit einigen Jahren einen Betrieb mit Gästezimmern besitzt. Ausserdem hat er in mühevoller Kleinarbeit die dort lebenden Seeadler angefüttert, die ihm mittlerweile vertrauen und sein Angebot mit ausgeworfenen Fischen wahrnehmen.
Hat man die Tour gebucht, bekommt man einen Überlebensanzug verpasst und fährt im offenen Schnellboot hinaus in die Fjorde zu den "Models". An diesem Tag war es sehr windig, was das Navigieren des Bootes und natürlich auch das Fotografieren erschwerte. Er musste die Fische meistens gegen das Licht werfen, weil sonst der Wind das Boot sehr schnell auf die ausgeworfenen Fische getrieben hätte. Wenn der Fisch zu nahe am Boot ist, kommen die Adler nicht. Ein oder zweimal warf er den Fisch mit dem Licht raus, weil er die ansässigen Adler dort schon seit Jahren kennt und sie nicht ganz scheu sind. Dabei konnte ich diesen hier ablichten. Die erwachsenen Seeadler bekommen mit den Jahren einen immer grauer werdenen Kopf. Sie können laut Wikipedia 21 Jahre alt werden. Ian kennt aber auch schon Adler seit mehr als 24 Jahre. Sie sind reviertreu und das wird auch gegen Eindringlinge vehement verteidigt.
Anfangs hatte ich mal wieder einen Kardinalfehler gemacht. Beim Einsteigen ins Boot hatte ich noch kontroliert, daß der Stabi eingeschaltet ist. Dann bin aber irgendwie doch wieder drangekommen und bei der Hälfte der Aufnahmen war er ausgeschaltet. Die Aufnahmen sind dann einfach eine ganze Ecke unschärfer, zumahl man sich ja auf einem schwankenden Boot befindet, einen dicken Kälteanzug trägt, der sehr unbeweglich macht, Schutzrille, Handschuhe.....
Nach ca. 20 Anflügen (es waren zeitweise bis zu 14 Adler auf einmal in der Luft) hatte ich Arme wie ein Zehnkämpfer mit dem großen Objektiv.
Ian gab alles, verfütterte auch den allerletzten Fisch und gerade die letzten Aufnahmen waren meine besten, weil da auch das Licht noch etwas besser wurde.
Bei Ian wieder angekommen, legten wir die "Michelinmännchenanzüge" wieder ab und stärkten uns wie sonst auch mit einer köstlichen Fischsuppe und selbst gebackenem Brot....und schauten natürlich sehr intensiv auf die Ergebnisse dieses Shootings.
Sollte ich nochmal auf die Vesteralen fahren - ein Besuch bei Ian wäre bestimmt wieder fester Bestandteil!!!

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