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Richie K


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Äthiopien 011

Am Fuße der Simien - Mountains errichtete Kaiser Fasilidas im 17.Jahrhundert die Residenzstadt Gonder, die seiner Würde angemessen sein sollte. Die damaligen Herrscher zogen schwerbewaffnet durch ihr Reich, denn nur durch ihre stete Präsenz konnten sie ihre Herrschaft verteidigen. Ganz in der Tradition seiner Vorgänger, von denen jeder an einem neuen Ort ein Lager errichtet hatte, ließ Fasilidas einen Palast mit vier Ecktürmen und einer großen Repräsentationshalle bauen. Seine Ideen ahmten seine Nachfolger in Gebäuden voller Prunk nach. Nur der sehr gottesfürchtige Kaiser Johannes I zog es vor, Kirchen zu bauen und nutzte den größten Teil seiner Mittel für den Tempelbau. Besonders beeindruckend wirkt der mit wunderschönen Fresken ausgeschmückte Tempel Debre Berhan Selassie. Von gewaltigen Mauern umgeben sind noch heute zahlreiche dieser burgähnlichen Gebäude erhalten.
Gondar war zwei Jahrhunderte lang äthiopisches Kultur- und Handelszentrum. Heute ist es bekannt durch seine mittelalterlichen Schlösser, die zum Weltkulturerbe gehören. Derartige Bauwerke erwartet man nicht in Afrika. In Europa würden solche Burganlagen mit Sicherheit kein größeres Interesse erwecken, hier scheinen sie einer anderen Welt zu entstammen, geradezu unwirklich.

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