Renate K.


Premium (Pro), Mühlacker

Alles für die Katz

Wer hat sie nicht schon benutzt, diese Redewendung.

Auf schwäbisch sagt man: Älles für dKatz!
Und bei Euch?

Was hat die Katz mit Vergeblichkeit zu tun, mit dem Misslingen und enttäuschten Hoffnungen, eben all das, was man mit der Redensart in Worte fassen kann? Neben dem Hund begleitet die Katze den Menschen schon durch Jahrtausende, und sie wird deshalb in vielen Sprichwörtern und Redensarten verwendet. Über tausend zählt die umfangsreichste Sprichwörtersammlung von Wander; übertroffen wird die tierisch hohe Zahl nur von den Hunde-Wendungen.

Die Katze sollte außerhalb des alten Ägyptens, wo sie teils Heiligkeit erreichte, vor allem Mäuse fangen. Festessen aus Dosen gab es also nicht, um die Tiere hungrig, gierig und damit nützlich in der Schädlingsbekämpfung zu halten. Wenn sie doch etwas abbekamen, dann war es höchstens etwas, das sonst niemand wollte, etwas Wertloses. Daraus konnte sich die Bedeutung ergeben der Vergeblichkeit entwickeln: Man hat auf eine Sache gebaut, doch nichts ist es damit geworden. Sie ist damit wertlos und für die Katze geeignet.

Besonders beliebt wurde die Wendung durch Fabeln. In der einen geht es um einen Schmied, der es seinen Kunden überlässt, wie viel sie für seine Arbeit bezahlen wollen, und von dem, was er bekommt, will er seine dicke Katze ernähren, die allerdings rasch abmagert und verhungert: Freiwillig gibt niemand gern. In einer anderen ernährt einer seine Katze gleichsam von den Versprechungen der großen Herren und Adligen. Die Folgen kann man voraussehen. Als wieder eine hochgestellte Persönlichkeit dem Manne seiner Gnade versichert, meint der, an solcher sei seine Katz verreckt.

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Exif

APN NIKON D200
Objectif AF-S VR Zoom-Nikkor 70-300mm f/4.5-5.6G IF-ED
Ouverture 5.3
Temps de pose 1/250
Focale 230.0 mm
ISO 100

Plébiscité par