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Amputationssäge

Persönliche Nachlese zu "200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig 1813–2013"

Zerschossene Gliedmaßen ließen den Feldscheren oft keine andere Wahl, als im Truppenlager oder Lazarett Arme und Beine zu amputieren.
Die Militärchirurgie (alles ohne Betäubung) war ein entscheidender Faktor für den medizinischen Fortschritt.
Denn trotz der katastrophalen hygienischen Bedingungen war die Überlebensquote relativ hoch – und die Qualität der Stümpfe auch.

Dies lag an der tausendfachen Erfahrung: Die durchtrennten Muskeln wurden über dem abgeschliffenen Knochen zusammengeknotet,
und die Haut wurde so weit überstehend belassen, dass sie mühelos zusammengenäht werden konnte.
Branntwein drübergegossen (wer bis dahin noch bei Bewusstsein war, musste spätestens dabei wegtreten), Verband drum, fertig.
Die Soldaten erlitten danach schweres Wundfieber, das durch kalte Umschläge auf die Stirn und Verbandswechsel behandelt wurde.

Solche Details kann man nachlesen in der Autobiographie des Lazarettleiters der Leipziger Völkerschlacht:
Carl Gustav Carus: "Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten"
http://www.zeno.org/Naturwissenschaften/M/Carus,+Carl+Gustav/Lebenserinnerungen+und+Denkw%C3%BCrdigkeiten
Carus gilt als einer der berühmtesten Ärzte und Psychologen seiner Zeit und war außerdem romantischer Maler und Naturphilosoph.
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gustav_Carus

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Dossier Spuren des Kriegs
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Exif

APN SLT-A35
Objectif Sony DT 35mm F1.8 SAM (SAL35F18)
Ouverture 2
Temps de pose 1/160
Focale 35.0 mm
ISO 1600