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Autos im Gebetssaal

Die Alte Synagoge war eine Synagoge am Michelsberg in der Stadt Wiesbaden, die in den Jahren 1863–69 nach dem Bautypus eines griechischen Kreuzes, mit überhöhtem Mitteltrakt, niedrigeren Zwickelbauten und kurzen, breiten, überkuppelten Seitentürmen, für eine gemäßigt liberale Gemeinde gebaut wurde. Das Gebäude wurde am 10. November 1938 während der Reichspogromnacht in Brand gesetzt und dadurch zerstört. Die verbleibenden Außenmauern wurden 1939 abgebrochen. Der Sockel der Synagoge blieb zunächst erhalten und diente während des Krieges als Löschwasserreservoir; später wurde er als Parkplatz für städtische Bedienstete genutzt. Im Zuge des Ausbaus der Coulinstraße wurde in den 1950er Jahren schließlich auch der Sockel und damit das letzte verbliebene Fragment der Alten Synagoge abgerissen.[1] 1969 wurde der einstige Standort mit einer Hochstraße aus Beton überbaut, die 2001 aus städtebaulichen Gründen wieder abgerissen wurde. Anschließend wurde die Lage der Grundmauern im Straßenbelag der Coulinstraße farblich markiert; seitdem fahren die Autos gewissermaßen durch den Gebetssaal.

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Exif

APN Lumia 630
Objectif ---
Ouverture 2.4
Temps de pose 1/1063
Focale ---
ISO 100