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Premium (Basic), Berlin

Blicke über die weite See

Die IL- 18 hat sich als fliegende Plattform für diverse Anwendungen bewährt. Neben ihrer Originalverwendung als Passagierflugzeug gab es unter anderem Versionen als fliegender Kommandostand, zur Funkaufklärung und als Retranslator (Reichweitenverlängerer) für (UKW-) Funkverbindungen mit Raumschiffen.
Desweiteren diente sie, so wie auch diese hier, zur Aufklärung von Schiffsbewegungen über und unter Wasser. Dazu wurden diverse spezielle Sensoren und Radarsysteme eingerüstet. Dieser Umbau brachte einige Probleme mit sich, denn die verbaute Ausrüstung verlagerte den Schwerpunkt der Maschine weit nach vorn. So mußten die Tragflächen ebenfalls nach vorn verlagert werden und die Geräuschbelastung im Cockpit stieg auf gewaltige Werte (Quellen sprechen von über 110 dB!). Somit mußten zusätzlich Maßnahmen zur Lärmdämmung ergriffen werden - die Maschine unterscheidet sich also trotz der äußerlichen Ähnlichkeit erheblich von der ursprünglichen IL-18. Als Seefernaufklärer erhielt sie die Bezeichnung IL-38.

Ab 2014 wurden die Maschinen in Schukowskij bei Moskau modernisiert, sichtbares Zeichen dafür ist der Aufbau auf dem Rumpfbug, der die Sensoren des System "Novella" enthält.

Il-38N, c/n 880010308, s/n103-08, RF-75308, gelbe 11, "Michail Berbitzkij", August 2018, Flugplatz Kubinka

Commentaire 7

  • Habibi-Georg 23/01/2021 22:23

    Ein sehr seltene Vogel,aber dafür schön abgelichtet......:)
    Gruß Georg
  • Wolfgang Lohmann 06/12/2020 20:45

    Einmal durfte ich bisher eine IL-18 bewundern. Anfang der 90er in Fairford war mal eine zu Gast. An den Sound kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Scheint trotz ihres Alters weiter von Nutzen zu sein. 
    Auch optisch macht dieses Flugzeug einiges her.
    Grüße, Wolfgang
  • Lutz Matthias Berger 21/11/2020 17:38

    Besser lässt sich diese Il-38 kaum präsentieren.
    Und die Legende rundet das klasse Bild ab.
    Gruß Lutz
  • Eis_Bär 20/11/2020 18:45

    Interessantes Flugzeug und eine sehr informative Bildbeschreibung !
  • smokeonthewater 20/11/2020 10:01

    Die sowjetische AWACS, sozusagen. Erstaunlich immer wieder, woher Du die detaillierten Infos hast.
    LG Dieter
    • DDA 20/11/2020 10:56

      Die "richtige sowjetische Ur-AWACS" ist mir leider nie begegnet. Die Erfindung des drehenden Antennetellers ist eine sowjetische, sie wurde das erste Mal 1960 als "Erzeugnis L" bei Tupolew realisiert und trug im Einsatz die Bezeichnnug Tu-126. Damals noch mit einer eigentlich für den Bodeneinsatz entwickelten P-30 (Liana) Radarstation ausgestattet konnte sie nur weit, aber nicht gegegn den Boden schauen. Eine Frage von Tupolew bei der Entwicklung ist überliefert: "Woher bekommen wir ein Kugellager mit 1,20 Durchmesser?"
      Leider wurden von dieser auf der Tu-114 basierenden Version nur acht Exemplare gebaut, von denen keines mehr existiert.

      VG Axel
    • smokeonthewater 20/11/2020 13:00

      Viel Hintergrundinfo, die früher sicher absolut geheim war. :-) Dass die Sowjetunion viele Ideen zum "Kundschaften" entwickelte, war mir schon immer klar. So überrascht mich auch nicht, dass sie die luftgestützte Radaraufklärung erfunden haben, zumal sie seinerzeit ähnliche Angst vor Angriffen wie die Amis hatten.
      Zuletzt klärte u.a. die Bundeswehr im Nahen Osten auf, um Schläge der Alliierten gegen den IS zu ermöglichen. Bedarf ist immer.
      Schönes Wochenende.
      Dieter