Achim Oetzel


Premium (World), Gießen

Cadinspitzen

Als ich einmal Gott sei Dank spät dran war ... nun, ich habe vor der Tour zu den berühmten Drei Zinnen ein Dolomiten Buch studiert. Dort wurde empfohlen, die Drei Zinnen innerhalb von drei Stunden über die Nordseite zu umrunden. Das wollte ich natürlich auch, zumal sich die Zuckerseite mit dem nördlichen berühmten Drei Zinnen Blick nur von dort in aller Schönheit entfaltet.
Wir hatten eine kurvenreiche, stressige Anfahrt vom Fassatal aus vor uns und fotografierten unterwegs die Marmolada (3342m) (Königin der Dolomiten), wo sich kürzlich bei einem Gletscherabbruch ein menschliches Drama ereignet hatte.
Da das Wetter für die ganze Zeit als regnerisch mit Gewittern prognostiziert wurde, entschlossen wir uns gleich am ersten wettertechnisch stabilen Tag dazu, uns zu den Drei Zinnen aufzumachen.
Der Wetterdienst wusste schließlich ja nicht, dass wir während der gesamten 12 Tage ein schönes Wetter vor uns haben sollten.
Nachdem wir uns unterwegs verpflegt hatten, erreichten wir den Lago di Misurina. Anstelle von dort mit saftigen Gebühren zu den Drei Zinnen hoch zu düsen, schlugen wir den Weg nach Auronzo (gleichnamige Hütte gaaaanz weit oben bei den Drei Zinnen) ein. Runter ... runter ... runter anstatt hoch. Irgendwann sagte mein Gehirn " dreh um!!!"
Wir waren also bereits erschöpft, bevor wir das Ziel erreicht hatten. Wir kehrten also zum Misurina See um und erreichten schließlich gelderleichtert nach kurvenreicher Fahrt den auf mehreren Ebenen gelegenen Parkplatz an der Auronzo Hütte. Es war bereits ziemlich spät wegen der vertrödelten Zeit.
So entschlossen wir uns, den "kurzen Weg" zur Drei Zinnen Hütte einzuschlagen, den auch die Touris nehmen.
Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass wir das gebuchte Hotel nicht rechtzeitig zum Dinner erreichen würden.
Wir schlugen den sehr leichten aber nicht vom Experten empfohlenen Weg zur Drei Zinnen Hütte ein. Allein waren wir dabei nicht! Nichtsdestotrotz erforderte die Steigung zum Paternsattel reichlich Bewegungsenergie. So schwitzten wir uns steil empor. Am Paternsattel (2454 m) angelangt bekundete eine Inschrift, dass der Papst ... hier wohl gebetet hatte.
Da Froeschl keine Lust hatte weiterzugehen, ging ich den Paternkofelsattel Weg Richtung drei Zinnen Hütte allein voran, um wenigstens den wohl geilen Drei Zinnen Blick zu erhalten.
Froeschl und Sohn Felix folgten. Kurz vor meinem halbwegs perfekten Blick auf die Drei Zinnen stolperte Froeschl und beschädigte Rippe und Kamera.
Dennoch hatten wir den ziemlich perfekten Blick, zogen es aber jetzt vor, nicht mehr weiter zur Drei Zinnen Hütte zu gehen.
Allein dieser Weg hat sich natürlich rein individuell eingeschätzt als sehr mühselig erwiesen. Man stelle sich vor, man wäre der Empfehlung des Buchautors gefolgt - wir wären nie angekommen :-)) Auch die übrigen Touren waren für ungeübte Wanderer jenseits von Gut und Böse.
Das Foto zeigt wohl nach kurzer Wanderung von der Auronzo Hütte aus die schönen Cadinenspitzen.

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