Heidrun-W.


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Das Heilige Grab

Während der letzten drei Tage vor Ostern werden in den Kirchen die Ereignisse wie Gefangennahme, Verurteilung und Tod Jesu am Kreuz thematisiert. Ein Beispiel dafür ist das "Heilige Grab", das man früher in sehr vielen Kirchen fand. Am Karfreitag wird das Kreuz in der Kirche abgenommen und in eine geschmückte symbolische Grabkammer gelegt. Das Grab bleibt dann bis einschließlich Karsamstag für die Gläubigen für die Andacht zugänglich. Für die Osternachtsfeier wird es abgedeckt und statt dessen wird eine eine Figur des Auferstandenen oder das Kreuz wieder an seinen angestammten Platz gezeigt.

Auf dem Bild ist das Heilige Grab des kleinen Ortes Gaiganz in der Fränkischen Schweiz zu sehen. Das geschmückte Heilige Grab ist auch hier während dieser Tage für die Andacht offen. Es zeigt ein lokale Besonderheit - im Grab selbst liegt nicht das Kreuz sondern eine separate Figur Jesu, und das abgenommene Kreuz der Kirche liegt zusätzlich davor.

Den alten Brauch, der seinem Höhepunkt in der Zeit des Barock hatte, sieht man heute nicht mehr oft. Allerdings erfährt er zur Zeit eine Renaissance. In vielen Kirchen restauriert man lange Zeit eingelagerte und in Vergessenheit geratene Heilige Gräber und macht diese teilweise sehr aufwändig gestalteten Zeugen alter Volksfrömmigkeit der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Aber auch das einfache, nicht so sehr als Schauobjekt sondern dem ursprünglichen Zweck dienende Heilige Grab im kleinen Kirchlein von Gaiganz braucht sich nicht zu verstecken, ist in seiner Schlichtheit vielleicht sogar eindrucksvoller...


Wünsche allen schöne Osterfeiertage.

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