Die Brücke...(Pfaueninsel, Berlin)

Geschichte der Pfaueninsel
Lange zuvor schon ist die Insel in der Havel besiedelt. Eisenzeitliche Armringe und Haarspiralen aus Bronze bezeugen, dass schon vor 2.500 Jahren hier Menschen siedelten. Im 17. Jahrhundert zieht der Glasmacher Johannes Kunckel auf die Insel und veranstaltet für den Großen Kurfürsten alchemistische Experimente mit Feuer und Glas in einer Glashütte. Als die Glashütte niederbrennt und sein Mentor stirbt, ist Kunckel ruiniert und entehrt.

100 Jahre lang versinkt die Insel in tiefem Schlaf. Doch dann entdeckt sie Friedrich Wilhelm II. Schon als junger Kronprinz hat er sich auf die Insel zu Schäferstündchen mit seiner Geliebten Wilhelmine Enke, später Wilhelmine Gräfin von Lichtenau, zurückgezogen.

Auf der Insel erbaut der König zwischen 1794 und 1797 ein kleines Sommerschlösschen – ganz im romantischen Ruinenstil der Zeit. Die künstliche Ruine soll wie ein „verfallenes römisches Landhaus“ wirken. Auch das Äußere ist nur eine Illusion, die Wände sind nicht aus weißem Marmor sondern aus bemaltem Holz. Das weithin sichtbare weiße Schloss fungiert als krönender Blickfang einer Sichtachse des Neuen Gartens. Das Schloss ist geprägt von seinen beiden Rundtürmen, die durch eine schmiedeeiserne Brücke verbunden sind
Die Inneneinrichtung gestaltet die Gräfin von Lichtenau nach ihrem persönlichen Geschmack ohne sich auf einem bestimmten Stil festzulegen. Die ausgewählten Stücke sind von ausgezeichneter Qualität. Nach ihrem Tod ist das Schloss bei den preußischen Herrschern wenig beliebt. Königin Luise beklagt sich über die dünnen Wände und zieht Schloss Paretz vor. Das Schloss übersteht den Zweiten Weltkrieg ohne Schäden, so blieb es original erhalten.

Heute verwaltet die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten die Pfaueninsel. Zusammen mit Schloss Glienicke und der Potsdamer Schlösserlandschaft gehört die Insel mit dem kleinen Schloss zum UNESCO-Welterbe.

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