Die Chouaras Gerberei in Fès
Seit Jahrhunderten wird bis heute unverändert nach archaischen Methoden gearbeitet. Dicht nebeneinander stehen die großen steinernen Tröge, manche sind auch innen gefliest. Auf deren dünnen Trennwänden laufen balancierend spärlich bekleidete Männer mit tropfenden Lederbündeln.
Andere hocken über den Trögen, stehen teilweise darin und tauchen die Lederstücke von einer Farblösung in die andere. Das Hantieren mit den schweren, nassen Tierhäuten ist fast eine athletische Leistung. Noch benutzt man zum Färben ausschließlich Naturfarben: Safran (Gelb), Mohn (Rot), Indigo oder Kobalt (Blau), Antimon (Schwarz) und Pfefferminze (Grün) - wie bei den Woll- und Stofffärbern und der Deckenmalerei auf Zedernholz auch. Die verbrauchten Farben werden aus den Trögen geschöpft und über die Kanalisation entsorgt.
Die Gerber arbeiten im Akkord und erhalten dafür eine gute Bezahlung, denn außer der körperlich anstrengenden Tätigkeit sind sie auch dem Gestank tagtäglich ausgesetzt. Dieses urtümliche, aber hochentwickelte Handwerk ist das beeindruckendste in Fès, und für uns wird der Besuch des Gerberviertels ein Erlebnis bleiben!
Thomas Wallmeyer 14/08/2014 19:46
Klasse festgehalten.Auch die Beschreibung ist super.
Gruß Thomas