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  • A.-J. O. 20/04/2021 10:04

    Doch! Oder gerade deshalb: Sie stellen den Betrachter vor ein Rätsel. Oder mehrere. Leib und Leben mögen nicht in Gefahr sein – jedoch die Seele?

    Die Hände zur Faust geballt, der Körper gespannt wie in Erwartung eines Kampfes. Oder eines Aufpralls. Der Kopf – gesichtslos – leicht zur Seite gedreht. Rechts- oder Linkshänderin? Die Wange hinhaltend oder lauschend? Mit den Gedanken tastend. Die Gefühle ausstreckend wie feine Tasthaare. Oder Tentakel?

    Im Maul des Hundes ein Ast. Oder sind es die Überreste eines unglücklichen Betrachters, der sich von der Ruhe im Bild täuschen ließ? Und sich vom Titel in die Falle locken?

    Oder ist alles ganz anders? Niemand wird ein Haar gekrümmt. Sorgsam verborgen aber! Verbunden. ”Versinnt”.

    Eine Wächterin für das, was sich unter der Brücke verbirgt? Oder hinter dem Anstieg? Oder der anderen Seite?

    Ich würde nicht vorbeigehen. Abstand halten. Beunruhigt, aber nicht beängstigt. Rückwärtsgehen. Umdrehen und das Weite suchen.

    Und grübeln, stundenlang. Tagelang.

    Und wiederkommen???
    • Jens Schäfer-Stoll 20/04/2021 14:19

      Die tun wirklich nix :D Mein Hund, der keiner Fliegen was zu leide tut, ist immer bei den Fotosessions dabei und manchmal darf er mit aufs Bild.Die Dame ist auch ne ganz liebe, die ich dazu verdonnert hatte, sich den Kopf zu verbinden. Zusammen mit der Location und dem sw dazu, wollte ich eine angstvolle mysteriöse Stimmung erzeugen.
    • A.-J. O. 20/04/2021 14:52

      Angst ja. Beim Betrachten stand nur die Frage im Raum, ob um jemanden oder vor jemandem. Der Hund hätte mir eher weniger Sorgen bereitet als die Gestalt.

      Was mir beim Betrachten unerwartet Schwierigkeiten bereitet, ist die „Nacktheit” des Bildes. Kein Rahmen, keine (erkennbare) Vignette, keine Textur. (Dies soll auf keinen Fall als Kritik oder gar als Verbesserungsvorschlag verstanden werden. Eher ein Hinterleuchten meiner eigenen Erwartungen.)

      Das Bild wirkt auf mich nicht wie eine künstlich erzeugte Traumwelt, sondern auf paradoxe Weise real und wie Teil der Alltagswelt. Warum ich genau damit ein Problem zu haben scheine, ist mir auch beim dritten Bild dieser Serie nicht klar und daher auch Teil des Grübelns …

      In diesem Sinne eine Herausforderung!

      Vielleicht ist es auch (zudem) der Abstand zwischen den Figuren und dem Betrachtenden. Eine Sequenz aus „No County for Old Men“ geht mir durch den Kopf. Als – ziemlich gegen Ende – der Killer durch eine ruhige Wohnortgegend fährt und alles so weit weg und unheilvoll friedlich aussieht. Und dann – Bämm!

      Das Ruhige, Seltsame ist gelegentlich der Vorspann des Dramatischen. Und damit Teil desselben.

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Exif

APN Canon EOS 6D
Objectif 105mm F1.4 DG HSM | Art 018
Ouverture 1.8
Temps de pose 1/640
Focale 105.0 mm
ISO 100

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