Ein Schwergewicht in seiner Klasse - Omega Centauri

Ein Schwergewicht in seiner Klasse - Omega Centauri

Lange Zeit rätselten die Astronomen, ob Omega Centauri wirklich ein Kugelsternhaufen ist, denn es unterscheiden ihn gleich mehrere Eigenschaften deutlich von anderen seiner Art. Das augenscheinlichste ist seine schiere Größe. Er bringt gleich die rund 10fache Masse von anderen großen Kugelhaufen auf die "Waage". Auf bis zu 10 Millionen Sonnenmassen wird sein Volumen geschätzt. Was ihn aber wirklich auffällig macht, ist die Tatsache, dass er unterschiedliche Sternpopulationen, d.h. Sterne mehrerer Generationen enthält. Dies wird bei anderen Kugelsternhaufen nicht beobachtet.

Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen könnte sein, dass es sich bei Omega Centauri um den Rest einer elliptischen Zwerggalxie handeln könnte, die durch die Begegnung mit unserer Milchstrasse in einer gravitativen Wechselwirkung ihrer Randsterne als auch ihres Gasgehalts beraubt und in einen Orbit um unser System gezwungen wurde.

Omega Centauri läßt sich von unseren Breiten leider nicht beobachten. Doch ein Ausflug zu den Kanarischen Inseln reicht, um ihn knapp über dem Südhorizont zu sichten. Auf Teneriffa entstand denn auch diese Aufnahme, die mit einer Nikon D300 lediglich 3x5 Minuten durch einen 500mm Refraktor belichtet wurde.

Das Objekt ist auch kaum zu übersehen - erreicht Omega Centauri doch eine scheinbare Helligkeit von fast 3 Größenklassen und war auch bereits in der Antike bestens bekannt. Damals stand er aber auch noch deutlich höher über dem Horizont und konnte bereits von Griechenland aus beobachtet werden.