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Einzelgänger unter Prototypen

Einzelgänger unter Prototypen

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Einzelgänger unter Prototypen

Krauss-Maffei lieferte im Jahr 1997 insgesamt vier Prototypen bzw. Vorauslokomotiven der Baureihe 152 an den damaligen Geschäftsbereich Traktion der Deutschen Bahn. Die vier Maschinen wurden dabei einem umfangreichen Testprogramm unterzogen, ehe später die Serienlieferung erfolgte.

Eine Besonderheit der 152 001 bis 004 war eine sogenannte Putzklotzbremse, mit welcher die Laufflächen der Räder der scheibengebremsten Lokomotiven aufgerauht werden sollten: So sollte besonders bei schlüpfrigen Schienen sichergestellt werden, dass die Laufflächen der Antriebsräder gereinigt werden können um den Kraftschluss zwischen Rad und Schiene zu verbessern.

Die Technik wurde bei den Serienloks jedoch nicht verbaut und bei den vier Prototypen wieder entfernt. Stattdessen kommt seit über 20 Jahren bei nahezu allen Drehstromlokomotiven und zahlreichen Elektrotriebwagen der sogenannte "Makroschlupf" zum Einsatz: Durch bewusstes Durchdrehen der Räder auf dem Schienenkopf werden die Laufflächen gereinigt. Dies führte zwar dazu, dass die leichteren und nur vierachsigen Drehstromlokomotiven ein ähnliches Leistungsprogramm wie eine sechsachsige Lok zu bewältigen im Stande sind - allerdings auf Kosten eines wesentlich höheren Verschleißes an den Schienen...

Durch den Ausbau der Putzklotzbremse reduzierte sich naturgemäß das Gewicht der Lokomotiven, wurde jedoch nicht durch zusätzlichen Ballast an die Serienloks angeglichen. Daher wiegen die 152 001 bis 004 drei Tonnen weniger (84 statt 87 t) als ihre 165 Serien-Schwestern.

Zudem verfügt die 152 002-2, als einzige Lok ihrer Baureihe, als weitere Besonderheit über LED-Spitzen- und Schlusssignale. Mit dem KTE 50212 von München Ost Rbf nach Kiel-Meimersdorf konnte die Lok bei Haunetal-Meisenbach abgelichtet werden.

Aufnahmedatum: Freitag, 24. April 2020 - 15:54 Uhr

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