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Premium (World), Berlin

Familienfoto 1907

Vor 100 Jahren im Juni begann mit dem Attentat von Sarajevo der 1. Weltkrieg.
Grund genug, um im Kriegsfotoalbum und -tagebuch meines Großvaters väterlicherseits zu blättern.

Mit diesem Familienfoto, das auch in diesem Album lag, endet meine Serie.
Es zeigt Walther in der Mitte, links seine Schwester Margarethe, rechts vorn Bruder Rudolf im Matrosenkleidchen. Hinten die stolzen Eltern.

Alle drei Kinder blieben zeitlebens in Leipzig. Sie erlebten die Wende 1989 in der DDR jedoch nicht mehr.
Walther starb als erster 1967 kurz vor meiner Einschulung durch Ärztepfusch. Rudolf folgte 1978, Margarethe 1987.

Als mein Vater 1941 mit 17 Jahren in den Zweiten Weltkrieg ging, achtete Walther darauf, dass die Wehrmacht ihr Versprechen hielt.
Mein Vater hatte sich freiwillig gemeldet, um sich die Waffengattung "Nachrichten" aussuchen zu können, weil fast eine Überlebensgarantie.
Als die Wehrmacht ihn als Mot.-Schützen an die Ostfront schickte, intervenierte Opa Walther, und tatsächlich holte man ihn zurück. Zivilcourage hilft.
Man bildete ihn wie versprochen aus. Er kam dann zwar als Funker wieder nach Russland, aber wurde nicht blind verheizt und musste nicht töten.

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Dossier Spuren des Kriegs
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