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Fliegt auf Heuschrecken: Sandwespe Sphex funerarius_1157a

Fliegt auf Heuschrecken: Sandwespe Sphex funerarius_1157a

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Fliegt auf Heuschrecken: Sandwespe Sphex funerarius_1157a

Ab Mitte der 1960er Jahre galt die Heuschrecken-Sandwespe (Sphex funerarius; Fam. Grabwespen, Sphecidae) als in Deutschland verschollen. Knapp 30 Jahre später konnte sie in zunächst in Baden-Württemberg und Rheinland-Pflanz, dann auch in Hessen nachgewiesen werden. 2001 wurde sie in Nordrhein-Westfalen gefunden und im letzten Jahrzehnt schließlich auf dem Vormarsch an die Meeresküsten beobachtet. In Mecklenburg-Vorpommern liegen Fundmeldungen von drei Orten vor. Nach eigenen Beobachtungen leben in den Binnendünen bei Klein Schmölen drei größere Populationen, die eine Fläche von zusammen 400 m² einnehmen mit insgesamt ca. 1000 Nestern.
Die Sandwespe ernährt sich selbst von Nektar und Pollen violett blühender Pflanzen (Thymian, Grasnelke, Lauch, Teufelskralle), jagt aber für die Versorgung ihrer Larven ausschließlich nach Langfühlerschrecken (Ensifera). Je nach Größe der Beute benötigt eine Larve 2 bis 4 Heuschrecken. Das Weibchen gräbt einen etwa 15 cm langen, schräg in den sandigen Boden führenden Hauptgang, von dem bis zu 4 Seitengänge mit jeweils einer separaten Brutkammer abzweigen. Das Graben läuft ähnlich ab wie bei allen Sandwespen: das Tier steht auf den beiden hinteren Beinpaaren und wirft mit dem vorderen Beinpaar den Sand unter sich hindurch nach hinten; zusätzlich werden mit den Mandibeln Sandklumpen und Pflanzenreste aus den Gängen entfernt.
Die Beute, hier ein Weibchen von Roesels Beißschrecke (Roeseliana roeselii), wird durch einen Stich gelähmt. Die vegetativen Funktionen des Opfers bleiben uneingeschränkt erhalten, aber die motorischen Funktionen sind komplett ausgeschaltet; lediglich die Fühler kann das Opfer noch bewegen. Die Sandwespe transportiert die Beute meistens im Flug. Unmittelbar vor dem Nesteingang legt sie die Heuschrecke ab und inspiziert noch einmal den Bau. Nach der Baukontrolle zieht sie die Beute von innen in die Brutkammer. Dabei kann es vorkommen, dass während der Inspektion andere Weibchen versuchen, sich der Beute zu bemächtigen, worauf es, wenn die Diebin nicht schnell genug ist, zu kurzen Rangeleien kommt.

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Exif

APN NIKON D300S
Objectif AF Micro-Nikkor 105mm f/2.8D or Sigma Macro 105mm F2.8 EX DG
Ouverture 18
Temps de pose 1/160
Focale 105.0 mm
ISO 100

Plébiscité par