Flüchtlingslager sind halbwegs normale Ortschaften oder Stadtteile mit festen Wohnhäusern......
Vielleicht verlier’ ich – wenn du willst –
Mein täglich Brot,
vielleicht bringt mich um Bett
und Kleid die Not
vielleicht breche ich Steine,
trag Lasten und fege Straßen,
vielleicht such’ ich im Viehmist
nach Körnern,
vielleicht sterb’ ich Hungers,
nackt und verlassen…
Aber, o Feind der Sonne, nichts wird
mich zum Handeln bewegen,
und bis zum letzten Schlag in meinen
Adern werde ich widerstehen.
Vielleicht raubst du mir mein letztes
Stückchen Land,
vielleicht wird im Gefängnis meine
Jugend verbannt,
vielleicht reißt du an dich mein
väterliches Erbe mit Tisch und Stuhl,
Krug, Tassen und Teller,
vielleicht verbrennst du meine
Poesie und Bücher,
vielleicht wirfst du mein Fleisch
den Hunden vor als Futter,
vielleicht bleibst du in meinem Dorf
ein Alptraum voller Schrecken.
Aber, o Feind der Sonne, nichts wird
Zum Handeln mich bewegen,
und bis zum letzten Schlag in meinen
Adern werde ich widerstehen.
.....
Auszug aus einem Gedicht des
palästinensischen Schriftstellers Samih Al Kassem
natürlich ist der bildtitel gezielt provokant, man tut sich nicht schwer in meinem portfolio weiterzulesen.
das bild entstand 2000 kurz vor der 2. intifada im flüchtlingslager khan younis, in dem ich mich eine woche aufhielt.
ich habe jetzt alles mögliche versucht, ein analoges bild zu digitalisieren. das ist ein ergebnis eines profiscan-service. die ausgangsbasis war ein aps-negativ-film. schade
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| Section | Voyage: Palestinian Territories |
| Vu de | 6 951 |
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Prof. Dr. Norman Ali B. Khalaf-Prinz Sakerfalke von Jaffa 31/05/2012 23:57
Klasse Foto. Traurige Geschichte.Jumanah Tubaileh 08/02/2012 14:31
sehr cool! und meinen großen respekt, dass sich wenigstens ein paar menschen trauen, die wahrheit auszusprechen, das machen leider zu wenige. die jenigen, die anderer meinung sind, die wissen nichts über dieses thema. sorry, aber wenn man in einem land voller demokratie und freiheit aufgewachsen ist, einen normalen gerechtigkeitssinn hat und gegen unrecht ist, dann kann man nicht, wenn man die fakten kennt, eine andere meinung haben.hut ab, dass du deine meinung so vertrittst und nicht schweigst. schweigen ist nämlich der tod der freiheit, der gerechtigkeit und der demokratie!
moonlight01 30/11/2008 12:57
ich danke dir von meine ganz herzen, weil ich bin ein person von palestine aber ich habe nie meine land gesehen,und ich bin aufgewachsen in eine ahnliche camp but in libanon, was soll ich sagen du hast meine ganze geschischte, danke dass gibts immer die leute an uns denken,Sylvia M. 04/10/2006 20:18
Liebe Gaby, danke für Bild und Wort! Habe mich durch die zahlreichen Anmerkungen "durchgearbeitet".....LG SylviaJ. Meyer 01/10/2006 23:58
Findet ein Israeli ein paar Steine, baut er daraus ein Haus. Findet ein Palästinenser ein paar Steine, wirft er sie auf Israelis und lebt weiter in einer dreckigen Notunterkunft aus Brettern, Autoreifen und Lumpen, lässt sich von EU-Geldern alimentieren und macht sich schlau, wie man Bomben baut und unschuldige Menschen in die Luft sprengt.gruß, jürgen
Art Othman - A.O. 01/10/2006 12:37
super bilderschütternde 60 jahre alte realität
roswitha wesiak 15/04/2006 22:53
der eindruck ist da, erschütternd lg rosiAnwer Sher 03/04/2006 21:35
the stark realties of life are well captured by youAlta- Photos 08/03/2006 7:46
@evelyn, das ist jetzt eine ganz interessante anmerkung, die mich etwas ratlos da stehen läßt. fernsehprogramme der region gibt es, israelische, palästinensische und andere arabische sender. ich weiß nun aber nicht, wie das leben außerhalb reflektiert wird. ich habe wirklich keine ahnung und kann nur vermuten. jedenfalls habe ich nie ein gespräch über solche dinge gehört, oder wurde direkt angesprochen.davon abgesehen gibt es außerhalb der flüchtlingslager im gaza-streifen auch reiche bevölkerungsteile.
ich weiß es wirklich nicht, wahrscheinlich fehlt den menschen der reale bezug auf unser leben. pure vermutung.
lgg
...Evelyn... 07/03/2006 18:02
Meine Güte, was haben wir für ein herrliches Leben. Trotzdem muss ich ein bisschen lächeln bei dem Foto - die Fernsehantennen gibts doch überall. Wenigstens die Ablenkung haben sie. Und ich denke mal, sie sehen nur die eigenen Sender, also wissen sie u.U. auch nicht, wie es bei uns zugeht, bzw. in welchem Luxus wir leben. LG EvelynAlta- Photos 06/03/2006 7:22
hallo ilse, 1983 war ich das 1.mal im lager khan younis. im vergleich zur real existierenden gegenwart ist mir das lager von damals als "scheinbare idylle" in erinnerung geblieben. makaber, aber dies drückt nur die verschlechterung der lebensbedingungen der menschen dort aus.wenn man heute durch khan younis fährt, kann man zwischen den lagern und der stadt nicht mehr unterscheiden, sie verschmilzt zu einer traurigen wirklichkeit.
@alle, ich danke euch dafür, dass ihr eure anmerkungen hier nieder geschrieben habt. das gedicht las ich am freitag während der fotoausstellung in heidelberg und es traf so perfekt die lebenssituation der menschen, dass ich es hier niederschreiben musste.
so, nun bin ich aber weg. lasst es euch gut gehen.
gaby
imlstph 05/03/2006 20:42
Danke dir, Gabi, für diesen Eindruck von Khan Younis, Flüchtlingslager. Ich kenne nur die Stadt von 1991, in der 1. Intifada - ... .Die Flüchtlingslager im Westjordangebiet und in Amman, die ich kenne, sind "auch so halbwegs normal ..." Mich wundert immer wieder die Energie und Phantasie, wie Menschen da noch improvisieren können, um das Leben wenigstens halbwegs lebbar zu gestalten.
Das Bild drucke ich mir aus und lasse mich davon durch die Passionszeit begleiten mitsamt dem Gedicht.
Ich übe bis Ostern ein wenig fc-Abstinenz, da mein eigenes Energiedepot nach reduzierter Haushaltsführung ruft. Aber nach neuen Uploads meiner Buddies halte ich weiterhin Ausschau ;-)
Lieben Gruß und ganz viel Gutes auf der Reise, Ilse
Alfred Held 05/03/2006 16:06
Bild und Begleittext muss erst einmal verarbeitet werden,zu einem späteren Zeitpunkt werde ich noch einmal hinschauen
Alfred
Marguerite L. 04/03/2006 19:02
Zeitgeschichte in Wort und Bild. Dringt ein, berührt.Grüessli Marguerite
Klaus Zeddel 04/03/2006 16:06
Unglaublich eindrucksvolle und anrührende Zeilen, dazu ein perfekt abgestimmtes Bild der Armut in den Lagern. Eine wahrhaft ausdrucksstarke Dokumentation, die einen bewegt.LG Klaus