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Constantin Koparanidis


Free Account, Warendorf (NRW)

Freiheit

Alle Winter wieder, kann man Menschen beobachten, die mit Lust und Laune – schließlich ist dies ja für einen „Guten Zweck“ – ihre alten Brötchen von Brücken oder dem Ufer, in unseren Warendorfer Ems-See (oder in den namensgleichen Fluss nebenan) werfen. Enten füttern ist „angesagt“. Das dies für die Wasservögel gar nicht gut ist, wird gern ignoriert.

Auch an diesem Januar-Tag lag ein Haufen „Gebackenes“ am Ufer. Enten waren jedoch nicht zu sehen. Diese tummelten sich bestimmt am Wasserloch in der Nähe. Die Ems war vollkommen zugefroren und da schwamm man lieber als zu watscheln. Stattdessen hielt sich in der Luft ein Schwarm Lachmöwen auf, die immer wieder ziemlich nah über meinem Kopf hinweg fegten, da sie glaubten ich würde etwas fressbares auf´s Eis schmeißen. Ich stand auf einer Brücke und hielt tatsächlich etwas in der Hand. Aber keinen Beutel mit Kuchen, sondern meine DSLR um Fotos zu schießen. Vielleicht lachten sie mich auch nur aus, denn ich stand mit hochroten Ohren da, diesmal war es meine Mütze die ich zu Hause hatte liegen lassen. Bei Minusgraden ein Utensil, welches eigentlich nicht fehlen dürfte.

Kurze Zeit später entdeckte eine der Möwen den „Gebäck-Berg“ und schon ging es los das Palaver. Wie die Irren kloppten sich die Flugakrobaten um das Festmahl. Meine Motiv-Chance. Dachte ich, und vergaß, dass ich lediglich 2,5 Bilder pro Sekunde mit meiner kleinen SONY Alpha 230 schießen konnte. Meine Ohren wurden vor Ernüchterung noch roter. Was hätte ich in diesem Moment für eine 7D mit tollem AF und 8 Bilder pro Sekunde gegeben…

Ich entschloss mich dem Treiben einfach eine Weile zuzusehen und bemerkte plötzlich ein Gekreische hinter mir. Der Möwen Auflauf lockte andere Vögel an und so zog eine weitere Lachmöwe direkt auf mich zu. Ruckartig nahm ich die Cam hoch und drückte ab. In diesem Augenblick erschrak das Tier und stoppte in der Luft mit einem eleganten Flugmanöver. Für eine Weile schien sie wie angewurzelt an Ort und Stelle zu verweilen. 2,5 Bilder/s reichten also aus um diesen Shot in den Kasten zu bekommen. Grinsend sah ich auf dem Display das Ergebnis. Die Möwe war inzwischen unter der Brücke zum Brothaufen geflogen und zankte sich mit Ihresgleichen.

Bei dieser Aufnahme habe ich lediglich die Sättigung des BLAU-Kanals reduziert, da mir der Himmel zu hell und zu dominant war. Den breiten und schmalen Schnitt habe ich gewählt, da der "Schießschartenblick" meiner Meinung nach das Motiv auf das wesentliche reduziert.

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Exif

APN DSLR-A230
Objectif ---
Ouverture 8
Temps de pose 1/640
Focale 120.0 mm
ISO 200