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für Gesche

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:SpucksteinGescheGottfried.jpg

>> Der Gesche-Gottfried-Stein

Der Spuckstein, ein unscheinbarer Basaltstein mit dem eingekerbten Kreuz, der etwa 20 Meter gegenüber dem Brautportal an der Nordseite des Bremer Doms in den Domshof eingepflastert ist, erinnert an das Ende von Gesche Gottfried. Hier soll das Schafott gestanden haben, auf dem sie bei der letzten öffentlichen Hinrichtung in Bremen enthauptet wurde. Eine andere Version besagt, dass an dieser Stelle der heruntergefallene und rollende Kopf der Giftmischerin liegen geblieben sei.
1931 ließ der Senat den Stein herausnehmen und ins Focke-Museum bringen, nachdem Reichsbannerleute das Kreuz zu einem Hakenkreuz verändert hatten. Später wurde der Stein abgeschliffen, mit einem neuen Kreuz versehen und wieder eingesetzt. Noch heute äußern manche Bremer und Touristen ihre Abscheu gegen diese Morde mit Ausspeien auf diesen Stein.

Commentaire 16

  • Phasenkontrast 09/06/2011 16:52

    *daumenhoch* *daumenhoch* *daumenhoch*

    (Drei mal ist "Bremer Recht" :)

    //pk.

    Lichtinstallation am Bremer Dom
    Lichtinstallation am Bremer Dom
    Phasenkontrast
  • Claudia Jenniges 17/08/2007 19:31

    Chris, nicht die Sektion ist der Hammer; die Sektionen, hier sind der Hammer ;))))

    Als ich hier einstieg, vermutete ich mich in einem Kindergarten, was das angeht.
    Und ich ärgere mich auch heute noch, dass eine oder andere Mal darüber.
    Die Umstellung kommt mir tatsächlich ein kleines Stück entgegen.

    Aber du hast recht, als ich das Bild hochladen wollte und nach ewiger Suche diese Sektion fand, lachte ich.

    Euch Allen sei nochmals gedankt und ein schönes WE gewünscht.
    Bis bald hüben oder drüben.

    Claudia
  • Kees Funke Kupper 16/08/2007 9:59

    Ein gute aufname mit sfeer.
    Gruss Kees Funke Küpper Amsterdam Holland.
  • † Trude S. 15/08/2007 23:01

    ich freu mich mit übers Foto, über Deine Info, über die so guten und aussagekräftigen Kommentare, über den "Lerneffekt" der leider digital nicht so gut umsetzbar ist. Ich hab eine neue Anlaufstelle für gute Fotos gefunden heute :-)
    Gruß, Trude
  • Claudia Jenniges 15/08/2007 7:13

    Euch Allen, nochmals herzlichen Dank für eure Kommentare und Gedanken, zu einem nicht gerade gefälligen Thema (das Bild selbst mag es durchaus sein).

    Und Aleks, wenn du die Geschichte doch einmal schreiben möchtest würde ich mich freuen, sie irgendwann mal lesen zu dürfen.

    Tja Claus, da hast du die Katze aus dem Sack gelassen, mal abgesehen davon, dass ich meinen Hut vor deiner Bildbetrachtung ziehe, und deines Selektionsvermögens :)

    Deine Frage, ob ein Bild nur nach seinen Gestaltungsregeln beurteilt werden kann, möchte ich klar mit Ja beantworten.
    Wenn beim Betrachter nur etwas passiert, weil es eine Erklärung dazu gibt, ist es kein gutes Bild, es hat keine Kraft.
    Bei einem aussagestarken Bild ist die inhaltliche Interpretationsmöglichkeit sehr groß und vielfältig.

    An diesem Beispiel kann man sehen, dass zusätzliche Informationen beeinflussend wirken und im schlimmsten Fall Propaganda sind.
    Dass ich euch mit meiner eigenen Einstellung zum Fall "Gottfried" beeinflussen könnte war mir schon klar, aber nicht wie weit so etwas tatsächlich führen könnte und auch geführt hat (erinnere mich da an das Redegenie, Göbbels).

    Ich wünsche euch einen guten Morgen und freue mich hier Leute zu treffen, die Kopf und Herz haben :)))

    Claudia

  • Claus-Dieter Witt 15/08/2007 0:13

    Der Blick führt geradezu zu den 4 Steinen mit dem Blatt. Welch ein Zufall, genau hier ein Blatt. Dann führen auch die konzentrischen Kreise zu den Quadern, die dazu noch im Goldenen Schnitt liegen. Kein Grasbüschel stört die Szene. Die Tiefenschärfe liegt optimal. Auch sie führt zum Bildmittelpunkt. Das Abdriften links oben ins Schwarze macht neugierig, was dahinter wohl liegt. Sieht aber auch beängstigend aus. Sieht aus, als ob es geregnet hätte. Das vermittelt einen unheimlichen Eindruck. Eigentlich besteht das Bild nur aus Quadern und Kreisen. Sehr einfach und deshalb vielleicht genial. Bei 99 % der Bilder ist zu viel Information zu sehen und lenkt ab. Es gibt japanische Maler, die ihr Leben lang nur Schwäne mit Tusche malen bis vom Schwan nur noch die wesentliche Charakteristik übrigbleibt. Dann sind sie am Ziel. In diese Schule würde ich Dein Bild einreihen.
    Ich habe versucht, den Text zu vergessen. Beim Schreiben ist mir aber die Erinnerung an einen KZ-Hof gekommen. Ohne Text hätte ich den Bezug vielleicht nicht gesehen.
    Bin mir jetzt nicht sicher, ob man ein Bild nur nach den Gestaltungsregeln beurteilen soll oder auch zusätzliche Informationen einfließen lassen soll. Die Bewertung ist dann in der Regel eine andere. Eine interessante Diskussion wäre das. Aber bei 99% der in der FC gezeigten Bilder stellt sich diese Frage ohnehin nicht.
    Liebe Grüße
    Claus
  • Aleksandra G. 14/08/2007 20:41

    Hallo Claudia :-)

    Interessante Geschichte und das motiv ist mal wieder sehr gut in szene gesetzt ... ich würde jetzt gerne etwas zu dieser geschichte schreiben aber meine tastatur-batterie ist leer und so macht es keinen spaß wenn jeder zweite buchstabe fehlt ;-) also belasse ich es dabei

    LG Alex :o)
  • Peter Kr. 14/08/2007 20:40

    ...das ist er also, der berühmte Stein. Habe schon einiges davon gehört, war aber selber noch nie in Bremen - tolle Beschreibung von Dir, mit der Du wirklich interessante Infos zur Geschichte Bremens lieferst - so was mag ich sehr

    Liebe Grüße
    Peter
  • Essigmann Andreas 14/08/2007 15:08

    Möge denen, die heute noch spucken, vor lauter Tragik die Spucke wegbleiben. Ich bin durch das Foto hängen geblieben (tolle Kontraste und Licht) und nachdenklich werde ich wieder gehen.
    lg Andreas
  • saarhara 14/08/2007 13:46

    Sehr schönes SW, mit der Erklärung dazu interessant. LG Peter
  • Claudia Jenniges 13/08/2007 23:54

    @Claus-Dieter,

    mich würde das was du gedacht hast sehr interessieren.
    Ich habe mir abgewöhnt, die dazu gestellten Texte oder Anmerkungen zu lesen, bevor ich mir "ein Bild gemacht habe".

    Ich gehe da leider mit meinen Bildern nicht konsequent um :)

    LG Claudia
  • Jens Leonhardt 13/08/2007 23:48

    immer den Blick für das gewisse Detail, prima
    Gruß Leo
  • Claus-Dieter Witt 13/08/2007 21:53

    Ist schon komisch! Habe mir das Bild angeschaut und wollte einen Kommentar schreiben. Dann habe ich aber doch erst den Text dazu gelesen und nun würde meine Bewertung so nicht mehr stimmen. Das heißt, mit Begleittext (und sei es nur ein griffiger Titel) kann ein Bild grundlegend anders beurteilt oder sogar bewertet werden. Hab ich schon immer gewußt, wird mir hier aber sehr deutlich.
  • Claudia Jenniges 13/08/2007 21:24

    Ich freue mich, dass ihr Anteil an einem Teil der Bremer Geschichte, mit mir nehmt.

    Seit ich vor ca. 10 Jahren, ein "Singspiel" am Theater am Goetheplatz sah, habe ich mein Bild von Gesche komplett revidiert. Sie hat sich den ihr widerfahrenen Demütigungen nur durch den Gifttod erwehren können. Dies soll bitte nicht, so verstanden werden, dass ich diesen Ausweg, sich "Lebenserleichterung" zu verschaffen billige. Aber es war der Versuch einer Nachzeichnung eines Menschenlebens, sie und ihre Tat in den damaligen gesellschaftlichen Kontext zu setzen.

    Das Libretto stammte von Fassbender, die Musik (eher klassisch modern bis atonal) von einer Komponistin, deren Name ich gerade nicht ergoogeln kann.

    Ich habe euch zu danken, denn ich bin die Beschenkte.
    Und dies rührt mich, als müsste ich morgen Spucke wegwischen gehen.

    Das Augenmerk liegt heute wie früher meist eher auf der Wirkung, weniger auf der Ursache.

    Claudia
  • Wolfgang Linnartz 13/08/2007 20:37

    Mit diesem Bild fühle ich mich von Dir beschenkt.
    lg Wolfgang