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Commentaire 6

  • Pekka H. 03/01/2018 16:40

    Da bin ich jetzt aber mal gaaaaanz anderer Meinung. Mit Schrift im Bild sollte man gerade in der Streetfotografie möglichst sparsam umgehen. Wenn dem Betrachter eine verschriftlichte Botschaft noch auf dem Präsentierteller mit Ausrufezeichen dargeboten werden muss, damit es verstanden wird, dass er gefälligst über den Textanteil im Bild nachzudenken hat bzw. dass das die zentrale Botschaft schon enthält, dann soll man lieber Bücher schreiben und keine Fotos machen. Ein Bild soll durch visuelle Elemente zum Nachdenken anregen und nicht vorschreiben, was man zu denken oder zu beachten hat. Ein Bild, das auf einen Blick zu entziffern ist, ist eher langweilig. Das Argument, dass man hier dem Text mehr Aufmerksamkeit schenken sollte, hat aber mit Streetfotografie so rein gar nichts zu tun. Dass hier allerdings eine Frau mit erkennbarem Migrationshintergrund ganz selbstverständlich und wie alltäglich durch das Bild radelt: DAS ist mal ein Ansatz, der zum Nachdenken anregen könnte, und zwar durchaus in Verbindung mit dem gar nicht zu übersehenden Text. Nur muss man nicht erst den Text lesen, um dem Bild inhaltliche Bedeutung zu geben. Gute Streetfotografie ist nicht darauf begrenzt, Botschaften in die Welt schicken oder das Kopfkino anzuschmeißen. Für mich ist gute Streetfotografie ein nuancierter Blick auf das Leben, unverstellt, nicht inszeniert und mit einer Komposition und Aktion, die zum Betrachten und Verweilen einlädt, egal ob da noch eine große Bedeutung rauszulesen ist.

    Auf den Blureffekt und diese Art von Rahmen kann ich im Bereich der Streetfotografie gerne verzichten, weil das zu einem Reportagestil nicht so recht passt. Was ich hier allerdings nicht verstehe, ist das Schlagwort 'streetfotografie - non people'. Wird wohl ein versehen sein. Sicherlich ist das Bild keine Perle der Streetfotografie. Aber im Vergleich zu vielen Knipsbildern in der Kategorie Street kann ich hier nicht nur eine formale Absicht erkennen.

    LG Pekka
    • Gerhard Körsgen 03/01/2018 18:42

      Es gibt solche und solche street-pics, Pekka. Manche bedürfen einer Schrift, andere können sie haben müssen aber nicht und wieder andere sollten besser keine haben weil die "Message " woanders liegt.
      Dieses hier benötigt die Schrift meines Erachtens.

      Hier haben wir eine recht massive und hohe Mauer mit Metalltür. Die Bauten dahinter wirken ebenfalls sehr hermetisch - alles "abgeschottet". Grenze.
      Auf der Mauer aber die Message: Alle Grenzen öffnen ! Seitlich flankiert von einer Madonnen und -marienhaften Zeichnung.
      Das formal flächig dominierende Graffitto (die tags) hat dagegen keinen Sinn außer "Revierabgrenzung".
      Ohne diesen Schriftzug wäre die Szene x-beliebig, so bekommt die Interpretation "Unterfütterung" ohne zu dominant zu sein. Hätte aber meines Erachtens noch etwas prägnanter herausgearbeitet werden können.
      Anbei noch ein berühmtes street von Margaret Bourke-White aus Ohio von 1937..: DAS würde sogar ohne Schriftzug funktionieren, aber MIT ist es der Knaller: https://lh4.googleusercontent.com/-wrhoggo_bK4/URpqqJlrHQI/AAAAAAAAWXU/qqbtYwC2Eco/s941/fila.jpg
      Ich hoffe dadurch wird klarer was ich meine. LG.
    • Sybil.J 03/01/2018 21:29

      "Was ich hier allerdings nicht verstehe, ist das Schlagwort 'streetfotografie - non people'"

      War ein falscher Fehler, habs korrigiert.
      Vielen Dank für eure ausführlichen Beiträge. Jetzt hab ich echt was zum draufrumkauen.
  • Gerhard Körsgen 01/01/2018 21:45

    Das hier ist so ein Foto: Streetfotografie formal begriffen aber nicht inhaltlich. Das Orange von Madonnengraffitiumrahmung versus dessen des Gepäcks auf dem Fahrrad ist ganz hübsch, aber das trägt nicht das Bild. Wichtig wäre gewesen den Schriftzug auf der Mauer "Alle Grenzen öffnen!" besser lesbar zu zeigen.
    Dahingehend dass der in s Auge springt.
    Dieser Spruch ist das mit Abstand wichtigste des Ganzen Bildes dem sich ALLES andere unterzuordnen hat, bildkompositorisch.
    Sorry wenn ich so harsch schreibe, das tue ich aus Emphase, aus MItgefühl für s misshandelte Foto.
    Geh' mal zu einer Bild -oder -Portfoliobesprechung vom Wolfgang Zurborn, das ist ein Photographieprofessor, der wohnt in Köln.
    Der sagt dir Sachen (ganz freundlich, wohlgemerkt), da läufst Du heulend 'raus, dagegen bin ich noch ein Weisenknabe.
    Beste und wirklich freundliche Grüße, Gerry
    • Sybil.J 01/01/2018 21:51

      Mach dir keine Sorgen, ich kann was ab. Alternativ zum Zurborn tu ich mir regelmäßig die Foto AG beim Oliver Rausch an, der nimmt die Bilder auch gnadenlos auseinander :-P Das Schlimmste, was er zu einem Bild sagen kann, ist "kannste in der Fotocommunity zeigen" :-DDD Jedenfalls härtet das ab. Ich werd das Bild auf jeden Fall mitnehmen, denn ich seh das Problem des Schriftzugs auch. Hab es aber nicht besser hingekriegt.
  • Anette Z. 31/12/2017 16:01

    Noch nicht sooo viele Anmerkungen ;-)
    Aber es ist gut. Die Mauer, die Radfahrerin und am Rand die Schönheit – sogar eine Linie führt von ihr zum Rad :-)

    Schön. Her Hinterhof ist ein bisschen unruhig und die Satellitenschüssel stört. Aber für mich passt das so. Bis auf den Rahmen. Den mag ich nicht. Aber macht nix.
    Gruß, Anette