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Gloriette

Wien - Schloss Schönbrunn - September 2009

Gloriette
Bereits Fischer von Erlach hatte die Bekrönung des Schönbrunner Berges durch ein Belvedere vorgesehen, das den adäquaten Abschluss der barocken Schlossanlage bilden sollte. Erst im Zuge der von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg durchgeführten Gartengestaltung konnte das Vorhaben endlich realisiert werden. Die Gloriette wurde im Jahre 1775 nach Plänen des genannten Architekten als frühklassizistischer Kollonadenbau auf der Hügelkuppe errichtet. Der Baukörper setzt sich aus einem triumphbogenartigen Mittelteil mit luftigen rundbogigen Arkadenflügeln zusammen. Der Mittelteil, der noch im letzten Lebensjahr Maria Theresias verglast wurde, ist von einem mächtigen Reichsadler auf der Weltkugel bekrönt, umgeben von Waffentrophäen. Das Flachdach wird von einer Balustrade eingefasst und diente bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Aussichtsplattform. Sie ist auch heute über Treppen begehbar.

Die darunter liegende Attika trägt die Inschrift:
JOSEPHO II. AVGVSTO ET MARIA THERESIA IMPERANTIB. ERECT. CI)I)CCLXXV.

Die Schreibweise der Jahreszahl geht auf eine allgemeine Praxis bei den frühen Buchdruckern zurück, große Zahlen durch eine Kombination des Buchstaben C, des Buchstaben I und des antiken römischen Apostrophus (ähnlich der heutigen runden Klammer) darzustellen. So wurden M (=1000) durch die Form C-I-Apostrophus und D (=500) durch I-Apostrophus ersetzt.

Die Gloriette wird in der Literatur immer wieder als Denkmal für den „gerechten Krieg“ interpretiert, der in der Vorstellung des 18. Jahrhunderts nicht sinnlos geführt wurde, sondern zur Herstellung des Gleichgewichtes und zur Festigung der Ordnung dienen sollte.
Im 19. Jahrhundert wurde der verglaste Innenraum der Gloriette häufig als Speiseraum verwendet. Für die Zubereitung der Speisen errichtete man in unmittelbarer Nähe ein Küchenhaus, das um 1925 abgerissen wurde. Ein Jahr darauf wurde auch die Verglasung beseitigt. Ein Bombentreffer im Jahre 1945 zerstörte Teile des Ostflügels, die in den nachfolgenden Jahren wiederhergestellt wurden. Im Zuge einer 1994/95 durchgeführten Restaurierung wurde der Mittelteil der Gloriette wieder verglast.

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