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Grenztruppen der DDR im Einsatz

Grenztruppen der DDR im Einsatz

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Simenon


Premium (Pro), Sauerland

Commentaire 5

  • fotowache 19/05/2021 7:53

    Mir gefällt das Bild !!
  • EwGö 11/03/2019 18:56

    Dies gab sicherlich ein schönes Selfie;-)) KLASSE gezeigt aber genauso gut ist eure Sichtweise, für mich als Schwarzwälder, besonders.
    VG Ewald
  • Peter Biastoch 15/02/2019 16:42

    Hallo Simenon, ich sehe es ja ein, dass Du schöne Frauen in verschiedenen Kleidungsstilen fotografierst und in diesem Bild kommt auch die Freude, die Du und Dein Model dabei hatten schön herüber.
    Bitte enstschuldige daher, wenn ich ein wenig Wasser in den Wein schütte. Doch ich habe in einer solchen Uniform gesteckt. Und glaube mir, das war nicht freiwillig und schon gar nicht spaßig.
    Ja, natürlich wurde auch ich gezwungen, meinem Vaterland zu dienen. Damals war dieses „Vaterland“ die DDR. Und, wie das in der DDR so üblich war, wurden Wehrpflichtige aus Sachsen und Thüringen gern zu den Grenztruppen nach Berlin eingezogen. Aus meiner heutigen Position hätte ich liebend gern auf diese Erfahrung verzichtet!
    Ein halbes Jahr Grundausbildung, als Kanonier am 120 mm Granatwerfer, dann ein volles Jahr Berliner Mauer. Täglich 8 Stunden Dienst, im täglichen Schichtwechsel. Das bedeutet: am ersten Tag Frühschicht, am zweiten Tag Spätschicht, am dritten zur Nachtschicht. Danach Freiwache bis zum fünften Tag (Frühschicht). Es gab Zeiten, da wurde dieses System rückwärts gefahren. Also Spät, Früh, Nacht und wieder Früh…
    Doch das war, für mich, bei weitem nicht das Schlimmste. Es waren diese acht Stunden, die wir auf so einem Grenzturm verbrachten.
    Du befindest Dich zwischen zwei Wänden. Richtung Westberlin die drei Meter hohe Mauer, mit einer darauf befindlichen runden Abdeckung. Richtung eigenes Territorium, entweder eine weitere Wand, oder ein Stacheldrahtzaun. Jeder, der versuchen sollte, diesen Korridor zu überqueren, war zum Abschuss freigegeben. Weißt Du, was ein Gewissenskonflikt ist?
    Zum einen hatten wir Grenzer einen ganz konkreten Befehl: „Jeder Grenzdurchbruch ist unter allen Umständen zu verhindern.“ Dann stehst Du dort und hast jeden Tag acht Stunden Zeit, Dir zu überlegen, was Du, im Fall des Falles tun wirst. Schießen? Ja, muss man ja. Andernfalls hieße das „Befehlsverweigerung“, also Knast. Doch, wenn man schießt, war die Frage: Wie weit daneben kann ich halten, um denjenigen nicht zu treffen und andernfalls nicht nachgewiesen zu bekommen, dass man nicht treffen wollte?
    Da gab es ja, je nachdem, an welcher Stelle der Grenze man stand, auch noch Kurven und Ecken im Grenzverlauf. Hinter einer solchen Ecke befanden sich Häuser und bewohnte Räume. Selbst abprallende Geschosse konnten dort jemanden treffen! Um es kurz zu machen. Ich hatte riesiges Glück! Während meiner Dienstzeit versuchte niemand gerade in meinem Bereich, zu fliehen! Soweit dies, in Kürze.
    Inzwischen ist die DDR Geschichte und die alten Uniformen dienen nur noch der Belustigung. Eigentlich ein schöner Gedanke, wenn es da nicht jene gegeben hätte, die ganz real erschossen wurden und jene, die heute mit einer solchen Schuld leben müssen.
    Nimm mir diesen Kommentar bitte nicht übel, doch diese alten Geschichten bekommt man halt nicht mehr aus dem Kopf.
    Herzliche Grüße - Peter
    • Simenon 15/02/2019 17:07

      Lieber Peter, natürlich hast Du recht. Deine Sicht der Dinge ist völlig nachvollziehbar. Ich könnte die andere Perspektive beitragen. Wie ich an der Grenze jedes Mal schikaniert wurde, wie wir uns immer polizeilich melden müssten, wie die Stasi uns überwachte (auch so, dass wir und die Freunde in der DDR es gut merken konnten), wie eine Unfall zwischen mir und einem Motorrad gedeichselt wurde. Perdu - es sind seither 30 Jahre vergangen. Ich hatte viele Freunde in der DDR, die unter dem SED Regime auch gelitten haben. ich weiß von den Geschichten um die Verweigerung des NVA Dienstes und vieles mehr. Ich will nicht aufrechnen und ich bin dankbar für Deinen langen Text. Zeigt er doch, dass hier in der FC nicht nur Oberflächlichkeit angesagt ist. Und bei allem Vorwissen und allen Erlebnissen - wir haben die Uniform als interessantes Kleidungsstück mit Seltenheitswert genommen. Und nur so und ohne weitere Hintergedanken und ohne böswillige Absichten sind die Aufnahmen entstanden. Herzliche Grüße. Simenon
    • Peter Biastoch 16/02/2019 8:34

      Lieber Simenon, hab vielen Dank für Deine ehrliche Antwort. Ja, es sind zwei Sichtweisen auf eine Zeit, die weder nur eine "gute alte Zeit" war, noch war alles Schlecht. Und es ist gut, wenn wir uns die Fähigkeit bewahren, mit dem Abstand der Jahrzehnte, darüber zu reden. Vielen Dank auch für die Lobe, die Du mir geschenkt hast. Weiterhin schöne Motive, interessante Bildideen und immer das passende Licht - Peter

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APN NIKON D850
Objectif 24.0-70.0 mm f/2.8
Ouverture 3.5
Temps de pose 1/60
Focale 35.0 mm
ISO 400

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