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Liebste D., ich liebe Dich …

Bruchsal, eine Stadt voller Liebe: Hochzeitspaare, schriftliche Zeugnisse. Liebe kann so dramatisch sein. Ein Bräutigam, der die Hose seines Hochzeitsanzuges zu hochzurrte (mich wunderte, dass das völlig schmerzfrei von statten ging), dass er knöchelfrei der Trauung entgegenmarschierte, er stürmte so 20 Meter vor seiner Braut daher, die hinterherhechelte.

Mit Petra auf Fototour, zunächst eine Fachmesse für Fotoprodukte in Östringen, dann nach Bruchsal, einen Katzensprung entfernt. In der Fußgängerzone an Laternenmasten ein Liebesbekenntnis, „Liebste ich liebe Dich, Dein T.!“ So ganz mutig war T. dann doch nicht, er hätte dann doch lieber Theobald, also seinen Namen geschrieben. Doch Liebe hat ihre eigenen Gesetze, manchmal sogar ist Einzelhaft die Folge. ;-)

Die liebe Petra war auf der Jagd nach FÜNF. Einem Thema für einen Fotowettbewerb. Ich machte fünf Flickflacks, doch diese Aktion sah sie nicht mal. Als ich ihr das erzählte, meinte sie „bitte nochmal“. Tja, da gibt man das Letzte und es wird nicht beachtet, also meinen Stolz habe ich auch! Sie steht da von einem quietschfarbigen Bild, doch da war auch nix mit fünf.

Der Herr, der so etwas düster dreinschaut, ist ein Prominenter aus Bruchsaal, Aloisyus Felgenhauer, (1647 – 1713), ein wegweisender Pädagoge, der den Radiergummi erfand. Freilich eine teure Sache, da das erforderliche Gummi mit Kamelen, Elefanten usw. zu uns gebracht werden musste. Er war offenbar in anderer Beziehung auch der Zeit voraus. Er propagierte die Mehrfachehe, ein Mann sollte bis 3 Frauen heiraten können. Eine für Lust und Fortpflanzung, eine für die vorkommenden Arbeiten, putzen, kochen, saubermachen. Und eine als Reserve, könnte ja sein, dass den anderen beiden etwas passiert. Doch leider drang er mit seinen Vorstellungen nicht durch. Schade drum! In Bruchsal sagt man zu Männern, die mehrere Beziehungen pflegen auch spaßeshalber „Na, gehste Felgenhauern“