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Hintertux - Gefrorene Wand (3288m über N.N.)

Hintertux - Gefrorene Wand (3288m über N.N.)

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staufi


Premium (Pro), Eichsfeld

Hintertux - Gefrorene Wand (3288m über N.N.)

Die Gefrorene Wand

Versteckt im hintersten Tal, dort wo heut das Spannagelhaus steht, lag einst die größte Alm des Tuxertals. Wenn die Almer ihre Kühe melkten, floss Milch so dick wie Rahm aus deren Eutern. Dazumal musste im Tuxertal niemand hungern und auch weit hinaus bis ins Zillertal wurden die Menschen mit Butter, Käse und Milch verköstigt. Eines sonntags, gerade als die Kirchglocken zur Heiligen Messe läuteten, lagen die Almer faul auf ihren Strohbetten und gähnten vor sich hin, anstatt im Dörflein zu sein und dem lieben Herrgott für seine Güte zu danken. „Was brauchn mir in die Kirche gian“, sagte ein ganz Gottloser, „wo miar det genuag z’essn haben.“ Schallendes Gelächter ertönte von der Alm bis ins Dorf. Doch zwei Melcher besannen sich früh genug und liefen, so schnell sie konnten, Richtung Kirche um der Heiligen Messe beizuwohnen. Die gotteslästernden Almer riefen ihnen höhnet nach: „Betbrüadr, Betbrüadr!“ danach standen sie auf von ihren Strohbetten und fingen mit teuflischen Übermut an, die großen fetten Butterkugeln herumzuschießen.

Jauchzend und mit gottverlassener Freude warfen Sie die Butterkugeln über die saftig grünen Wiesen, bis diese an den Bäumen zerplatzten. Als das Spiel mit der Zeit zu langweilig wurde, begannen sie zu allem Übel die Butterkugeln ins Dorf hinunter zu rollen. Genau auf das unscheinbare Kirchlein zielten die verwöhnten Almer. Als die erste Kugel die Tür der Kirche traf, erschallte ein furchteinflößender Donner. Ein Blitz nach dem anderen schlug auf den Boden ein und die schwarzen Wolken, welche nun die Alm einhüllten, verhießen nichts Gutes für die Almer. Erst viel der Regen, dann der Schnee und danach erstarte das gesamte Leben auf der Alm zu gefrorenem Eis. Als es nach drei Tagen endlich zu schneien aufhörte war die gesamte Alm verschwunden und wo einst das saftige grün bis ins Dorf leuchtete lag eine Meterhohe weiße Schneedecke welche unter sich die frevlischen Almer begraben hatte. Der Berg war erstarrt und wurde von nun an „Gfrorene Wand“ genannt.

http://www.hintertux.at/winter/zillertal-tuxertal/sagen-geschichten/

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