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human after all

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Ungesagte Worte, Erinnerungsfetzen im Innern vergraben. Wartend, schreiend will es aus
mir herausbrechen; die eigene persönliche Wahrheit, unverblümt und ehrlich. Die Trauer
über Verlorenes, die Sehnsucht nach Neuem und die Freude über das Hier und Jetzt.
Gedankenverloren finde ich über Striche und Punkte zu einem Bild von mir selbst.
Nichts, was ich schon im Vorhinein gesehen oder erwartet hätte, aber etwas, das ein Teil
von mir ist. Ein Bild, ein Kind, geschaffen aus meiner Vergangenheit und mir.
Obwohl ich weiß, wer ich bin, frage ich mich, woher ICH eigentlich kommt. So viele
Fragen, die ich mir bewusst wie unbewusst stelle, bis die Antwort ans Licht tritt.
Unfähig es auszusprechen, zeigt jedes meiner Bilder eine Melodie in meinem Kopf.
Jedes einzelne Bildelement ist eine Passage in meinem Text.
Jeder einzelne Strich ist der Hauch meiner Vokale, die meine Seele flüstert.
All die Schmerzen, die Wut, die in mir brodelt und die Liebe, die ich empfinde,
will ich für die Ewigkeit in meine Bilder hineinreißen.
Wir werden nicht als die Person geboren, die wir am Ende sind;
wir werden erst durch unserer Erfahrungen zu diesem Menschen.
Gleiches gilt für meine Bilder.
Am meisten sehne ich mich wohl nach einer Bestätigung meines Daseins.
So ist jedes meiner Werke eine weitere Kerbe in dem Satz:
„Ich war hier!“

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