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In Gedenken an das ICE-Unglück in Eschede.

In Gedenken an das ICE-Unglück in Eschede.

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In Gedenken an das ICE-Unglück in Eschede.

Ein Foto eines Wagons des Unglückszuges, der bis vor kurzem der Bundesschule des Technischne Hilfswerks in Hoya Sichergestellt wurde.

In Gedenken an das ICE-Unglück in Eschede, 3. Juni 1998

Eschede, 10:59 Uhr: Aufgrund eines Fehlers am Radreifen zerschellte der ICE 884 "Wilhelm Conrad Röntgen" mit 200 km/h an einer Brücke. Das bisher schlimmste Unglück in der Geschichte der Bahn forderte 101 Todesopfer, 104 Personen wurden schwer verletzt.

Es ist 5:42 Uhr des 3. Juni, als der ICE 884 das Gleis 19 des Münchner Hauptbahnhofs verlässt. Ziel ist Hamburg-Altona. Der ICE macht halt in Augsburg, Nürnberg, Würzburg, Fulda, Kassel-Wilhelmshöhe, Göttingen und gegen 10:30 Uhr erreicht er Hannover. Inzwischen sind zahlreiche Fahrgäste aus- und zugestiegen, doch keiner konnte nur ahnen, was um elf Uhr passieren wird.

Um 10:57 Uhr fing es an, im ganzen ICE zu Rumpeln, ein mahlendes Geräusch. Die Fahrgäste wackelten in ihren Sitzen hin und her. Einige Wagen fingen an zu schlingern. Bei Streckenkilometer 55 brach der Radfreifen an der dritten Achse des ersten Waggons. Es vergehen zwei Minuten, in denen der stählerne Reifen vom Radkern gleitet, auf der Radsatzwelle herumschleudert und immer wieder gegen Schwellen und Wagenboden schlägt.

Um 10:59, bei Kilometer 60, ist das Inferno da. Die Wagen 1 und 2 entgleisen an einer Weiche und rattern führungslos über das Schotterbett, der Triebkopf reißt ab und fährt 3 km weiter durch den Bahnhof Eschede.
Wagen 3 schleudert gegen die Brückenpfeiler, der vierte Wagen bricht seitlich aus, während tonnenschwere Betonteile auf den fünften Wagen stürtzen und die Gleise blockieren. Alle nachfolgenden Wagen schieben sich wie ein Mikado-Haufen zusammen, ein lauter Knall, der noch kilometerweit zu hören ist und eine große dunkle Staubwolke begleiten das Inferno.

Danach ist es still.


Um 11:03 heulen in Eschede die Sirenen. Bewohner laufen zum Bahndamm, versuchen Verletzte mit bloßen Händen aus dem Zug zu ziehen. Jetzt treffen die ersten Krankenwagen ein. Bereits vier Minuten später wurde Großalarm ausgelöst, Bundeswehr, Technisches Hilfswerk und weitere Feuerwehren werden angefordert. Die Bahn schaltet den Oberleitungsstrom ab. Eine nahe gelegene Halle wird zu einem Krankenlager umfunktioniert.

Gegen 12:05 Uhr startet der erste Hubschrauber mit einem Verletzten. In den kommenden Stunden werden Opfer in Kliniken im gesamten norddeutschen Raum ausgeflogen. Die Medizinische Hochschule Hannover löst Katastrophenalarm aus. Dort tagen in diesem Moment zufällig 34 Unfallchirurgen zum Thema Verletzungen. Über 1000 Helfer sind unterwegs zum Unglücksort, der Luftraum wurde gesperrt, bis auf Rettungsflieger.

Gegen 13:15 Uhr waren 87 Schwerverletzte unterwegs in die Kliniken, jetzt wurde ein Zelt in eine Leichensammelstelle umfunktioniert.
Die Hoffnung auf Überlebende schwindet mit jeder Minute. Bereits ein paar Tage später hing ein fast unerträglicher Leichengeruch über der Unglücksstelle. Kräne heben die tonnenschweren ICE- und Brückenteile langsam ab. Ständig werden persönliche Gegenstände und Leichenteile bis zu vier Meter unter der Erde gefunden.

Am 9. Juni wurde die Strecke Hannover-Hamburg wieder freigegeben. Ein Tieflader transportierte den ersten Waggon des ICE zur Technischen Universität Aachen, wo die Ursachenforschung weitergehen soll.
Sechs Tage nach der ICE-Katastrophe von Eschede hat am Dienstag nachmittag der erste Zug die bislang gesperrte Strecke passiert. Der InterRegio 2577 von Hamburg nach Karlsruhe rollte mit 70 Stundenkilometern an der Unfallstelle vorbei, die erst wenige Stunden zuvor von Polizei und Deutscher Bahn freigegeben worden war, auch der erste ICE-Zug der zweiten Generation passierte schon die Unfallstelle. Neben dem Gleis nahe dem Escheder Bahnhof, auf dem der Zug fuhr, lagen noch immer Teile des verunglückten ICE 884 "Wilhelm Conrad Röntgen". Auf einer Länge von 1,5 Kilometern wurden die Gleise erneuert und der Fahrdraht neu gezogen, drei neue Weichen eingebaut und drei Fahrleitungsmasten neu gesetzt.

Noch heute tragen vor allem die Helfer schwere psychische Folgen mit sich. Auch die Angehörigen, die einen lieben Menschen durch dieses unfassbare Unglück verloren haben, leiden teilweise noch heute.
(Quelle und © 2007 www.ICE-Fansite.de )

Auch ich möchte noch mal allen Angehörigen und Opfern mein tiefes und aufrichtiges Mitgefühl aussprechen!

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