Island #23

Der Sturm

Am Abend hatte der Wetterdienst für die Nacht und die kommenden Tage Sturm gemeldet.
Sturm bedeutet in Island, dass durchaus auch die Strasse gesperrt werden muss (es hat nur eine, die Ringstrasse, die um die ganze Insel führt), weil der Wind etwas höhere Fahrzeuge von der Fahrbahn fegt, oder man von umher fliegenden Steinen getroffen werden kann. Das hiess für uns, abends im Hotel bleiben, da wir sonst evt. nicht mehr zurück gekommen wären. Die Nacht war gewaltig: das Haus bebte förmlich durch die starken Böen, der Sturm pfiff ein Lied, wie ich es nie zuvor hörte. Am Morgen war es schier unmöglich, draussen zu laufen - eine zierliche Chinesin wehte es samt Gepäck einfach um.
Auf dem Parkplatz erwartete uns dann dieses Bild - der rechte Wagen war unserer:

Sturm
Sturm
Ursula Zürcher


Die Scheibe haben wir mit einigen Rollen Klebeband ersetzt, die Strasse blieb weiterhin gesperrt - an einen Aufenthalt oder gar Fotografieren im Freien war nicht zu denken - die Windgeschwindigkeit betrug bis zu 250 km/h.

Dabei war die Stimmung draussen von surrealer Schönheit: Treibeis lag auf dem Meer, die Sonne schien durch eine Lücke am wolkenschweren Himmel. Also stellte ich das Stativ ans Fenster und fotografierte durch die Scheibe.

Sonnenaufgang am 25.10.19 / 8.43h

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