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Klaus Degen


Premium (World), Magdeburg

J. F. Weule...

...ist der Name einer von 1836 bis 1966 bestehenden Turmuhrenfabrik und Glockengießerei in Bockenem im Ambergau...
Die Gründung des Unternehmens erfolgte am 20. Oktober 1836 durch den Uhrmacher Johann Friedrich Weule (1811–1897). Im April 1847 vernichtete ein Brand etwa 90 % aller Gebäude in Bockenem. Dieses Ereignis veranlasste Weule, 1848 eine Feuerwehr zu gründen. Der Männerturnverein 1848 geht auf diese Turnerfeuerwehr zurück. Am 8. Mai 1848 nahm er den Auftrag an, für die Marktkirche in Goslar eine Turmuhr zu bauen, und legte damit den Grundstein zu einem Unternehmen, das bis 1953 erfolgreich expandierte. Er entwickelte eine Uhr, die nur einmal wöchentlich (und nicht mehr täglich) aufgezogen werden musste. Sie wurde 1857 an die St. Petrikirche in Buxtehude geliefert.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Turmuhrenfabrik zum kriegswichtigen Betrieb erklärt und später ein Arbeitslager für etwa 30 sowjetische Kriegsgefangene eingerichtet. Etwa 120 Personen stellten 10,5-mm-Geschosse für die Artillerie und ab 1942 auch Geräte für die Kriegsmarine her. Die Uhrenabteilung fertigte Kaffeekessel für Feldküchen. Am 8. April 1945 erreichten Truppen der US-Army Bockenem.
Schon bald nach Kriegsende wurden mit etwa 85 Mitarbeitern wieder Turmuhren und Glocken gefertigt. Man ging überwiegend vom Bronze- zum Eisenguss über. Durch die Zerstörungen im Krieg und auch für die Neubauten der Nachkriegszeit bestand eine erhebliche Nachfrage.
1951 stieg ein zweiter Teilhaber ein, und man versuchte, Textilmaschinen zu bauen. Doch am 18. März 1953 ging das Unternehmen in Konkurs. Friedrich Weule jun. hatte bis dahin den Betrieb 40 Jahre lang geleitet. Etwa 140 Mitarbeiter wurden arbeitslos. Einige konnten am 20. Dezember 1954 wieder an ihre gewohnte Arbeit gehen, weil die Wilhelmshütte aus Bornum den Betrieb übernahm und weiterführte. Aus dem Firmennamen Weule wurde Wilhelmshütte Werk Bockenem.
Außer Turmuhren und Glocken wurden Zifferblätter, Zentraluhren, Gebäudeuhren, Läutemaschinen und Glockenspiele gebaut und vertrieben. In dieser Zeit wurde überwiegend Niedersachsen beliefert. Bekannt wurden besonders die Heimkehrerglocke im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen 1949 und die Helgolandglocke 1952. Nach der Übernahme wurde das Produktionsprogramm um Herd- und Ofenteile erweitert, doch als die Wilhelmshütte 1966 ebenfalls Konkurs anmeldete, war auch der Betrieb Weule nicht mehr zu halten.
https://de.wikipedia.org/wiki/J._F._Weule

Nur die Harten kommen in den Garten...
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Klaus Degen


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