Silvia Pax optima rerum


Free Account, Absurdistan

Kalter Wind

Die Menschen haben Angst vor den Liebenden. Sie fürchten nichts mehr als jene, die ein unmaskiertes Leben in Liebe führen, weil sie wissen, wenn sie sich dieser Liebe öffnen, würde sich ihre ganze Welt auf den Kopf stellen, das ganze neurotische Ideologien-Gebäude würde zusammenbrechen – es war eine Menge Energie erforderlich, um sich eine solche Welt aus Neurosen, Psychosen, Lügen, Hass und Verblendung zu erschaffen. Es kostet enorme Kraft, sich der Liebe zu entziehen, es gehört Mut dazu, die Angst loszulassen und sich der Liebe hinzugeben – das ist der Grund, weshalb Herzensmenschen immer noch zu den Einsamen und Verkannten, den Verachteten und Geächteten in der Welt zählen.
In den letzten 2000 Jahren gab es kaum Fortschritte. Die Erfindung der Dampfmaschine, das Computerzeitalter, die Cyber-Generation ist kein wahrer Fortschritt – es ist nichts anderes als eine weitere Flucht vor der Liebe. Gerade auch unter jenen, die sich heute so gerne mit Licht & Liebe verkaufen, ist die Angst vor der Liebe am größten. Blickst du hinter ihre Licht & Liebe-Masken, erkennst du die ungeheure Unfähigkeit, Liebe zuzulassen, du siehst erkaltete Herzen im Schatten einer Ganesha-Skulptur, du sitzt mit ihnen im Garten zwischen Buddha-Figuren, Nepal-Fähnchen und Rosen, aber es weht dir der sibirisch-kalte Wind der inneren Leere entgegen.
Wäre überall Liebe unter den Menschen, wir würden vollkommen anders leben. Wir hätten Zeit für die wirklich bedeutsamen Dinge des Lebens.
Aber die Zeiten wandeln sich – der Herzensmensch, der Andersmensch ist in die Welt gekommen. Ich selbst werde das Erblühen dieses goldenen Zeitalters in meiner gegenwärtigen Form nicht mehr erleben, aber ich kann zumindest reinen Herzens sagen, ich war einer jener, die durch ihr authentisches Sein in Liebe die Samen dafür gesät haben. Doch ich komme wieder...

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